dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
UN-Arbeitsorganisation wirft Europa Versagen vor
Genf (dpa) - Europäische Regierungen haben in Bezug auf die Beschäftigung versagt: Zu diesem Schluss kommt die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in ihrem neuen Bericht „Welt der Arbeit“, der am Montag erschienen ist. Mit ihren Sparprogrammen hätten sich vor allem südeuropäische Länder darauf konzentriert, ihre Defizite zu kürzen, anstatt Arbeitsplätze zu schaffen. Dies habe zu Verschlechterungen bei der Beschäftigung geführt. Nach der Analyse der ILO nimmt die Arbeitslosigkeit weltweit wieder zu, obwohl sich die Weltwirtschaft von der Krise erholt.
Zenit bei offenen Stellen überschritten - Schwache Frühjahrsbelebung
Nürnberg (dpa) - Der Zenit bei der Arbeitskräftenachfrage in Deutschland scheint überschritten. Die Zahl der offenen Stellen sank im April so stark wie zuletzt vor drei Jahren, geht aus dem am Montag veröffentlichten Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. Der entsprechende Indikatorwert verlor fünf Punkte und lag mit 171 auf dem niedrigsten Stand seit sieben Monaten. Experten sehen darin einen Hinweis auf ein Auslaufen des jahrelangen Jobaufschwungs.
Spanien unter Druck: Banken abgestuft, Wirtschaft in Rezession
Madrid (dpa) - Die Krise und ihre Folgen setzen Spanien trotz der drastischen Sparpolitik der Regierung unvermindert zu. Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) stufte am Montag die Kreditwürdigkeit von elf spanischen Banken herab. Darunter waren auch die Großbanken Santander und BBVA. Das staatliche Statistik-Institut (INE) bestätigte zudem, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone zu Jahresbeginn offiziell in die Rezession gerutscht ist. Die konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy kündigte an, an ihrem Sparkurs unvermindert festhalten zu wollen.
Soja-Preise ziehen stark an
London (dpa) - Die Soja-Preise nähern sich einem Zeitungsbericht zufolge wieder ihren Rekordständen von 2007 und 2008 und lassen neue Ängste vor einer Lebensmittelkrise aufkommen. Der Preis für Sojabohnen sei auf den höchsten Kurs seit vier Jahren gestiegen, berichtet die britische „Financial Times“ (FT) am Montag. Soja findet breite Verwendung als Tierfutter in der Agrarwirtschaft und wird im Lebensmittelbereich unter anderem als Salat- und Kochöl sowie Brat- und Backfett benutzt. Der jüngste Preisauftrieb ist laut FT der fallenden globalen Produktion wegen Dürre und Ernterückgängen in Lateinamerika und steigenden chinesischen Importen geschuldet.
Ikea will mit Hilfe von Stasi-Unterlagenbehörde Zwangsarbeit prüfen
Stockholm (dpa) - Die Möbelkette Ikea will mit Hilfe der Stasi-Unterlagenbehörde klären, ob bei Auftragsarbeiten in der DDR politische Gefangene für Zwangsarbeit eingesetzt worden sind. Entsprechende Vorwürfe will der TV-Sender SVT eigenen Angaben zufolge in einer Dokumentation am Mittwoch veröffentlichen. Die zuständige Ikea-Sprecherin Jeanette Skjelmose sagte der Nachrichtenagentur dpa am Montag, Ikea habe bereits mit dem Studium von Unterlagen der Berliner Behörde begonnen.
Adidas hebt nach starkem Jahresbeginn Prognose an
Herzogenaurach (dpa) - Der Sportartikelhersteller Adidas ist überraschend gut ins Jahr gestartet und hebt deshalb die Prognose für 2012 an. Der Konzernumsatz werde währungsbereinigt voraussichtlich um fast zehn Prozent steigen, teilte das Unternehmen am Montag in Herzogenaurach mit, wenige Wochen vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft . Der Gewinn dürfte um 12 bis 17 Prozent auf den Rekordwert von 750 bis 785 Millionen Euro zulegen. Bislang hatte Adidas beim Umsatz eine Steigerung von 5 bis 9 Prozent und beim Gewinn von 10 bis 15 Prozent in Aussicht gestellt.
Dax gibt im lustlosen Handel leicht nach
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Montag bei lustlosem Handel leicht nachgegeben. An dem Brückentag sank er um 0,22 Prozent auf 6786 Punkte, nachdem er mit moderaten Gewinne gestartet war. Der MDax fiel am Montag um 0,23 Prozent auf 10 885 Punkte und der TecDax um 0,86 Prozent auf 798 Punkte. Am deutschen Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf ihrem Stand vom Freitag bei 1,36 Prozent. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3214 (Freitag: 1,3229) Dollar fest.