dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Neue Rekordpreise an der Zapfsäule - Heizöl bleibt teuer =
Hamburg (dpa) - Die Benzinpreise in Deutschland haben am Montag den höchsten Stand aller Zeiten erreicht. Für einen Liter Superbenzin E10 waren nach Angaben der Mineralölwirtschaft im bundesweiten Durchschnitt 1,64 Euro zu bezahlen und damit so viel wie noch nie. Die meisten Autofahrer tanken zudem Super E5 mit lediglich fünf Prozent Ethanol, das nochmals drei Cent teurer ist und mit 1,67 Euro je Liter ebenfalls einen neuen historischen Höchststand erreichte. Diesel blieb noch unter 1,54 Euro je Liter und damit auch knapp unter dem Rekordwert aus dem Sommer 2008. Heizöl ist mit 94,20 Euro für 100 Liter (bei Abnahme von 3000 Litern) unverändert teuer.
Griechenland-Paket: Wichtige Details offen =
Brüssel/Athen (dpa) - Wichtige Details des dringend benötigten Rettungspaket für Griechenland sind nach wie vor ungeklärt. Das wurde zu Beginn des entscheidenden Treffens der Euro-Finanzminister am Montag in Brüssel deutlich. Eine schnelle Einigung der obersten Kassenhüter war daher nicht zu erwarten. Athen ist dringend auf neue Hilfen angewiesen, um die drohende Staatspleite noch in letzter Minute abzuwenden. Während Frankreichs Finanzminister François Baroin alle Hindernisse mittlerweile ausgeräumt sieht, äußerten sich Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker und auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zurückhaltender. Deutschland verlangt nach Worten Schäubles klare Regeln für die Umsetzung der von Athen versprochenen Reformen.
Kein rascher Neustart bei Müller-Brot =
Neufahrn (dpa) - Bei der nach einem Hygieneskandal insolventen Großbäckerei Müller-Brot rechnet niemand mit einem raschen Neustart. Das Unternehmen muss weitere umfangreiche Reinigungsarbeiten in Angriff nehmen. Die Freigabe der nach wie vor von Mäusekot und Ungeziefer verschmutzten Fabrik wird demnach frühestens in zwei Wochen beim Landratsamt Freising neu beantragt werden, wie es am Montag aus Kreisen des vorläufigen Insolvenzverwalters Hubert Ampferl hieß. Indessen weitet die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen womöglich aus. Es steht der Vorwurf der Untreue im Raum. Nach Angaben eines Sprechers des Insolvenzverwalters will Ampferl das Filialnetz von Müller-Brot retten. Er sei auf der Suche nach Investoren. Derzeit können offenbar nicht einmal die Reinigungsfirmen bezahlt werden. „Es ist quasi kein Geld mehr da“, sagte der Sprecher. Die Produktion in Neufahrn ruht seit drei Wochen.
Streik am Flughafen Frankfurt verlängert =
Frankfurt/Main (dpa) - Der Flughafenbetreiber Fraport stellt sich immer besser auf den Streik an Deutschlands größtem Airport ein. Obwohl der Ausstand bis zum Mittwochmorgen ausgeweitet wurde, rechnen Fraport und der Hauptkunde Lufthansa mit weniger Flugausfällen als in der vergangenen Woche. Um die Auswirkungen des Streiks der rund 200 Vorfeldlotsen, Einweiser und Disponenten abzufedern, hat Fraport eigens Mitarbeiter geschult, die deren Aufgaben übernehmen. Die Streikenden hatten am Morgen die dritte und bislang härteste Runde ihres Arbeitskampfes eingeläutet. Betreiber Fraport zählte für den Montag rund 230 Ausfälle bei 1250 geplanten Flügen. Das wären 70 weniger als am Freitag mit gut 300 Ausfällen in lediglich 14 Stunden Streik.
Bundesbank: Wieder bessere Aussichten für deutsche Wirtschaft =
Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Wirtschaft wird sich nach Einschätzung der Bundesbank im Frühjahr von den Belastungen der Euro-Schuldenkrise erholen. Zwar dürfte die Exportnation Deutschland „außenwirtschaftliche Bremsfaktoren“ im ersten Quartal 2012 noch zu spüren bekommen, schreibt die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht Februar. „Ab dem Frühjahr könnten die zyklischen Auftriebskräfte aber wieder die Oberhand gewinnen.“ Im Schlussquartal 2011 war die deutsche Wirtschaft erstmals seit der Rezession 2009 wieder leicht geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank von Oktober bis Ende Dezember preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent zum Vorquartal. Allerdings fiel das Minus etwas geringer aus als erwartet.
IKB steckt tief in roten Zahlen fest - Stellenabbau =
Düsseldorf (dpa) - Die krisengeplagte Mittelstandsbank IKB steckt weiter tief in den roten Zahlen. Um Verwaltungskosten zu senken, sollen rund 200 von 1130 Stellen gestrichen werden. Verhandlungen mit dem Betriebsrat seien aufgenommen worden, teilte das Düsseldorfer Institut am Rosenmontag mit. Ein Zeitplan wurde auch auf Nachfrage nicht genannt. Die Hamburger Tochter IKB Leasing mit rund 400 Mitarbeitern ist in den Angaben nicht enthalten. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2011/2012 (31. März) häufte die IKB fast eine halbe Milliarde Euro Verlust an: 431,3 Millionen Euro Minus von April bis Ende Dezember waren fast dreimal so viel wie ein Jahr zuvor, als ein Verlust von rund 155 Millionen Euro in den Büchern stand.
Dax erklimmt neues Halbjahreshoch =
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Montag die Marke von 6900 Punkten übersprungen und ist auf ein neues Halbjahreshoch gestiegen. Die Börse in Deutschland profitierte - wie auch in Asien und Europa - von einer weiteren Lockerung der Geldpolitik in China und der Hoffnung auf weitere Milliardenhilfen für das pleitebedrohte Griechenland. Bis zum Nachmittag legte der Dax um 1,29 Prozent auf 6937 Punkte zu, nachdem sein bisheriges Tageshoch bei 6957 Punkten lag. Höher hatte er zuletzt nur am 1. August 2011 gestanden. Der MDax legte um 1,28 Prozent auf 10 575 Punkte zu und der TecDax stieg um 1,70 Prozent auf 792 Punkte. Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,60 (Freitag: 1,57) Prozent. Der Kurs des Euro legte zu: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3266 (Freitag: 1,3159) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7538 (0,7599) Euro.