„Dreamliner“ soll bald wieder in Japan starten

Tokio (dpa) - Nach dem Batteriedesaster darf Boeings „Dreamliner“ bald wieder in Japan abheben.

Das ist ein wichtiger Schritt, denn die zwei Fluggesellschaften All Nippon Airways (ANA) und Japan Airlines (JAL) besitzen gut die Hälfte aller bislang ausgelieferten 50 der Langstreckenjets. Sie waren auch die ersten Kunden für Boeings Vorzeigeflieger.

Das japanische Verkehrsministerium erklärte am Freitag, grünes Licht für den Neustart zu geben. Vorausgegangen war die Genehmigung einer neuen Batteriekonstruktion durch die federführende US-Flugaufsicht FAA in der vergangenen Woche. Die endgültige FAA-Richtlinie dazu wurde am Freitag im US-Bundesanzeiger veröffentlicht.

Die zwei japanischen Gesellschaften hätten bereits damit begonnen, die geänderten Batteriesysteme einzubauen, hieß es in Tokio. Ist der Umbau abgeschlossen, stehen Testflüge an. Es wird damit gerechnet, dass der „Dreamliner“ ab Juni wieder im kommerziellen Luftverkehr in Japan eingesetzt wird.

Die Flugaufsichtsbehörden hatte Mitte Januar nach einem Feuer und einem Schmorbrand bei den Batterien von zwei „Dreamlinern“ ein weltweites Startverbot verhängt. Die Startfreigabe muss nun für jede Region beziehungsweise jedes Land einzeln erfolgen und betrifft die dort beheimateten Fluggesellschaften.

Die europäische Flugaufsicht EASA hatte am Dienstag das neue Batteriedesign abgesegnet. Die polnische Gesellschaft LOT fliegt den 787 „Dreamliner“. Air Berlin hat 15 Stück bestellt, die ab 2015 ausgeliefert werden sollen. Insgesamt stehen bei Boeing noch 840 der besonders spritsparenden Jets aus leichten Verbundwerkstoffen in den Auftragsbüchern. Die Produktion lief während des Startverbots weiter.

Die Boeing-Ingenieure haben die Batterien in mehreren Punkten verbessert: Die einzelnen Zellen werden jetzt besser voneinander abgeschottet, um die Gefahr interner Kurzschlüsse zu minimieren. Sollte es dennoch einmal zu einem Versagen kommen, soll ein Edelstahl-Gehäuse den Ausbruch eines Feuers verhindern.

Jeder „Dreamliner“ hat zwei der Lithium-Ionen-Akkus an Bord - eine in der Nähe des Cockpits, eine im Mittelteil der Maschine. Sie dienen zur Stromversorgung, wenn das Flugzeug am Boden steht, oder als Notsystem bei einem Energieverlust in der Luft. Eigentlich kommt der Strom im Flug von den Triebwerken.