Erfolg mit Bio und Kosmetik Drogeriemarkt-Kette dm peilt 10-Milliarden-Umsatz an

Karlsruhe (dpa/lsw) - Deutschlands größte Drogeriemarkt-Kette dm setzt verstärkt auf Bio und Kosmetik. Diese beiden Bereiche gehörten zu den Wachstumstreibern, sagte dm-Chef Erich Harsch bei der Vorstellung der Jahreszahlen in Karlsruhe.

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Nach der von Alnatura aufgekündigten Zusammenarbeit habe man im Bereich gesunder Ernährung „ordentlich Gas gegeben“ - mit Eigenmarken und neuen Lieferanten. „Das ist uns erfolgreich gelungen“, sagte Harsch. Ausgebaut werden soll das vegetarische, vegane und „besonders nährstoffreiche“ Angebot („Superfood“).

Von den 1000 Bio-Artikeln sind mehr als 350 von der Eigenmarke dmBio. Nach dem Bruch mit Alnatura kooperiert dm unter anderem mit den Bio-Anbietern Naturland, Veganz und Davert. Das Kosmetiksortiment baut dm mit 400 Make-up-Produkten der Marke „NYX“ aus.

Das Karlsruher Unternehmen expandiert seit Jahren kontinuierlich und peilt im laufenden Geschäftsjahr konzernweit einen Umsatz von mehr als 10 Milliarden Euro an - das wäre eine Verdoppelung innerhalb von acht Jahren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/2016 erhöhte das Unternehmen europaweit seinen Umsatz um 7 Prozent auf gut 9,7 Milliarden Euro. In Deutschland setzte dm rund 7,5 Milliarden Euro um (plus 6,6 Prozent).

Wie viel davon unterm Strich in absoluten Zahlen übrig bleibt, gibt dm nicht bekannt. Die Umsatzrendite - das Verhältnis vom Gewinn zum Umsatz - liegt laut Harsch seit Jahren konstant „zwischen einem und zwei Prozent“ - was einem Ertrag von 97 bis 194 Millionen Euro entsprechen würde. Bei dm arbeiteten zum Ende des Geschäftsjahres (bis 30. September) 56 537 Menschen, darunter 38 890 in Deutschland.

dm hat im vergangenen Geschäftsjahr sein Filialnetz europaweit um 125 auf 3349 Filialen in 12 Ländern ausgebaut. In Deutschland betreibt dm 1825 Märkte. Beim weiteren Ausbau des Filialnetzes liebäugeln die Karlsruher auch mit Tengelmann-Standorten: „Es gibt schon einige interessante Standorte“, sagte Harsch. Im Ausland ist dm bislang in Österreich sowie in Ost- und Südosteuropa aktiv. Als neues Land soll demnächst Italien hinzukommen.

dm steht seit der Schlecker-Pleite vor viereinhalb Jahren an der Spitze der deutschen Drogeriemärkte - vor Rossmann und Müller. Den anhaltenden Erfolg begründet dm-Chef Harsch mit „dauerhaft günstigen Preisen“, motivierten Mitarbeitern und „dass die Leute gerne bei uns einkaufen“.

Im Ringen um Marktanteile haben es die Karlsruher auch mit Discountern und Lebensmittel-Einzelhändlern zu tun: Nach wie vor werden mehr als die Hälfte aller Drogeriewaren nicht in Drogeriemärkten gekauft. Der Anteil am Umsatz der Drogeriemärkte liegt bei dm nach eigenen Angaben bei 52,2 Prozent.

Im vergangenen Geschäftsjahr hat dm konzernweit 212 Millionen Euro in Filialen investiert, davon 135 Millionen Euro in Deutschland.