Ausstieg aus Massentierhaltung Dürre und Hitze: Göring-Eckardt fordert Aktionsplan vom Bund

Berlin (dpa) - Angesichts der Hitzewelle in Europa mit Ernteausfällen und Waldbränden fordert Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt die Bundesregierung zum Handeln auf.

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Beim Treffen von Bund und Ländern zu den Dürre-Schäden am kommenden Dienstag müsse die Regierung einen Aktionsplan vorlegen, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Darin müsse festgeschrieben werden, dass Deutschland in den nächsten 20 Jahren aus der Massentierhaltung aussteigt, Böden in Agrarregionen besser geschützt werden und der Bund mehr Geld in die Forschung an robusten Pflanzen steckt.

„Je radikaler die Krise wird, desto radikaler müssen die Antworten ausfallen“, sagte Göring-Eckardt. „Wer angesichts der europaweiten Hitzewelle die Klimakrise immer noch ignoriert, handelt mindestens fahrlässig.“ Die industrielle Landwirtschaft sei mitverantwortlich für die Klimakrise und ihre weltweiten Folgen wie Dürren, Stürme und Hochwasser. „Es ist ein Skandal, dass die Landwirtschaftsministerin und der Bauernverband noch immer der Meinung sind, die Landwirtschaft in Deutschland müsse von einer fortschrittlichen Klimapolitik ausgenommen werden“, kritisierte die Fraktionsvorsitzende.

Waldbrände führten zu einem Teufelskreis, weil weniger Wald die Klimakrise verschärfe, die wiederum die Waldbrandgefahr vergrößere. „Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden“, forderte Göring-Eckardt. Dafür brauche es akut eine effektive Waldbrand-Prävention mit ausreichend Spezialisten, gut ausgerüsteten Einsatzkräften und mehr natürlichen Wäldern, da reine Nadelwälder stärker brandgefährdet sind.

Sie forderte außerdem ein Humus-Aufbauprogramm zum Bodenschutz in der Landwirtschaft. Viele Anbauregionen hätten in den kommenden Jahren mit Trockenheit zu kämpfen, daran müssten die Anbau-Methoden angepasst werden. Die Zucht widerstandsfähiger Pflanzen hält Göring-Eckardt ebenfalls für notwendig: „Manche Sorten können der Klimakrise und dem Trockenstress besser trotzen als andere — und brauchen, weil sie robuster sind, auch weniger Pestizide.“