Duisburger Unternehmer Grillo zum BDI-Präsidenten gewählt
Berlin (dpa) - Der Duisburger Unternehmer Ulrich Grillo ist neuer Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Er folgt zum Jahreswechsel Hans-Peter Keitel in diesem Amt nach. Wie der BDI mitteilte, wurde Grillo von der Mitgliederversammlung am Montag in geheimer Abstimmung gewählt.
Grillo ist der 13. Präsident des Industrieverbandes. Er übernimmt den BDI in einer Zeit, in der die zentralen politischen Themen Energiewende und Euro-Krise gerade auch in seiner Organisation kontrovers diskutiert werden.
Der BDI ist einer der vier führenden Wirtschaftsverbände in Deutschland und spricht für 38 Branchenverbände. Er repräsentiert nach eigenen Angaben die politischen Interessen von über 100 000 Unternehmen mit gut acht Millionen Beschäftigten. Die Bandbreite der Unternehmen, die im BDI organisiert sind, ist groß. Sie reicht vom Stahlkonzern ThyssenKrupp über die Deutsche Post und den Chemieriesen Bayer bis zum Verband der Automobilindustrie oder den Energiekonzernen RWE und Eon.
Entsprechend schwierig ist es, für die repräsentierten Unternehmen und Verbände mit einer Stimme gegenüber der Politik aufzutreten. Grillos Vorgänger Keitel gelang es in den vergangenen vier Jahren, dem Industrieverband wieder einen besseren Zugang zur Politik und speziell ins Kanzleramt zu verschaffen. Keitel machte dabei von Anfang an keinen Hehl daraus, dass im Verband gerade in Fragen der Energiepolitik unterschiedliche Positionen vertreten würden. Andererseits versuchte er, mit den von der Verbandsspitze nach außen vertretenen Positionen glaubwürdiger Gesprächspartner für die Politik zu bleiben.