Easyjet und Air Berlin 2013 mit besserer Auslastung
Berlin (dpa) - Das Jahr 2013 hat den Fluggesellschaften Air Berlin und Easyjet eine bessere Auslastung ihrer Maschinen beschert.
Während der britische Billigflieger Easyjet auch die Zahl der Fluggäste weiter steigerte, musste sich Deutschlands zweitgrößte Fluglinie angesichts eines bewusst gekappten Flugplans und einer schrumpfenden Flotte auch mit weniger Kunden zufriedengeben. Dagegen hatte Easyjet dank sprudelnder Gewinne im vergangenen Sommer gleich 135 neue Airbus-Jets bestellt.
Bei Air Berlin wirkte sich das gekappte Flugangebot auch auf die Passagierzahlen aus, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Die Fluglinie zählte im vergangenen Jahr 31,5 Millionen Fluggäste und damit 5,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich aber um 1,3 Prozentpunkte auf 84,9 Prozent. Air Berlin hat sich von verlustbringenden Strecken getrennt und versucht mit einem verringerten Flugangebot und einer verkleinerten Flotte in die schwarzen Zahlen zu kommen. Ende Dezember sollten nach bisherigen Angaben nur noch 143 Maschinen zur Air-Berlin-Flotte gehören.
Im Dezember führte ein wieder vergrößertes Flugangebot prompt zu mehr leeren Sitzen in den Maschinen. Air Berlin hatte auch im Zuge der Kooperation mit der arabischen Fluglinie Etihad ihr Angebot auf der Langstrecke aufgestockt, konnte die zusätzlichen Tickets aber nicht durchweg losschlagen. Mit 1,8 Millionen Fluggästen musste die Gesellschaft im Dezember im Jahresvergleich einen Rückgang von 1,5 Prozent hinnehmen. Die Auslastung verschlechterte sich um 1,2 Prozentpunkte auf 81,4 Prozent.
Dagegen ließ Konkurrent Easyjet auch Ende 2013 auf seinem Wachstumskurs kaum nach. Im Dezember wuchs die Zahl der Fluggäste nach Angaben der Gesellschaft um 3,5 Prozent auf knapp 4,5 Millionen. Die Auslastung der Maschinen blieb bei einem vergrößerten Flugangebot mit 87,9 Prozent stabil. Im Gesamtjahr 2013 verbuchte Easyjet ein Plus von 3,6 Prozent auf 61,3 Millionen Passagiere. Die Auslastung verbesserte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 89,3 Prozent. Für die Bilanz ist allerdings ein anderer Zeitraum maßgebend: Das Easyjet-Geschäftsjahr dauert von Anfang Oktober bis Ende September.
Während Easyjet auf immer höhere Gewinne zusteuert, hat Air Berlin die Hoffnung auf schwarze Zahlen nach einer schwachen Sommersaison 2013 begraben. Für 2014 peilt Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer zumindest vor Zinsen und Steuern wieder einen Gewinn an. Am kommenden Montag will das Unternehmen Neuigkeiten zur künftigen Zusammenarbeit mit Großaktionär Etihad Airways bekanntgeben. Etihad ist seit Anfang 2012 größter Einzelaktionär bei Air Berlin und hat dem Unternehmen mit einer dreistelligen Millionensumme aus der Patsche geholfen. Zuletzt war Air Berlins Eigenkapital wieder aufgezehrt. Es lag Ende September bei minus sechs Millionen Euro.