Probleme mit Tesla 3 Elon Musk richtet Schlaflager bei Tesla ein

Palo Alto (dpa) - Tesla-Chef Elon Musk will sich jetzt persönlich um die Fortschritte bei der Produktion des Model 3 kümmern.

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Er wolle derzeit nicht alleine Produktionschef Doug Field die Aufsicht überlassen. „Jetzt heißt es aufteilen und erobern“, schrieb der 46-jährige Konzern-Chef bei Twitter. Dazu werde er auch wieder sein Schlaflager in der Tesla-Fabrik aufschlagen. „Das Auto-Geschäft ist die Hölle“, schrieb Musk.

Zuvor hatte das Silicon-Valley-Portal „The Information“ darüber berichtet, dass Musk die Kontrolle über die bislang unbefriedigend verlaufende Produktion des ersten Tesla-Modells für einen größeren Käuferkreis übernommen habe. Tesla macht gerade schwer zu schaffen, dass die Produktion des Model 3 immer wieder durch Pannen zurückgeworfen wird und dadurch deutlich langsamer anläuft als geplant.

Am Dienstag teilte Tesla nun offiziell mit, bei der Fertigung seines Hoffnungsträgers hinter den Erwartungen zurückzubleiben. Im ersten Quartal wurde die Produktion zwar stark erhöht, doch das selbst gesteckte Ziel von 2500 Wagen pro Woche konnte nicht erreicht werden. In den vergangenen sieben Tagen liefen lediglich 2020 Model 3 vom Band, hieß es in einer Mitteilung.

Insgesamt stellte die Firma in den drei Monaten bis Ende März 34.494 Fahrzeuge her, was einem Anstieg von 40 Prozent zum Vorquartal entspreche. Allerdings entfielen nur 9766 Stück auf das Model 3, der Rest verteilte sich auf die älteren und deutlich teureren E-Autos Model S und Model X.

Die Erwartungen an das Model 3, Teslas ersten Mittelklassewagen für den Massenmarkt, sind enorm hoch. Das ab 35.000 Dollar erhältliche Auto soll die Firma und damit auch die E-Mobilität von der Nische in den Mainstream bringen. Doch beim Anlauf der Serienproduktion hakte es bislang. Schon im Vorquartal waren Musks Vorgaben massiv verfehlt worden, seitdem gab es etliche Berichte über anhaltende Probleme.

Trotzdem hält Tesla an seinem Ziel fest, bis Mitte des Jahres 5000 Model 3 pro Woche zu produzieren. „Wir rechnen damit, dass die Produktionsrate rapide ansteigen wird“, heißt es in der Mitteilung. Am Markt kam das gut an, die Aktie startete mit einem deutlichen Kursplus in den US-Handel. Anleger hatten ihre Erwartungen offenbar bereits gesenkt und noch schlechtere Zahlen befürchtet.