Nur vertiefte Zusammenarbeit Etihad dementiert Pläne für Einstieg bei Lufthansa
Dublin/Frankfurt (dpa) - Die arabische Fluggesellschaft Etihad hat Spekulationen über einen möglichen Einstieg bei der Lufthansa eine Absage erteilt. Das Unternehmen habe keine Pläne, sich als Aktionärin an der Lufthansa zu beteiligen, sagte Etihad-Chef James Hogan bei einer Branchenkonferenz.
Allerdings sprächen beide Seiten über eine vertiefte Zusammenarbeit in Form weiterer Codeshare-Flüge, bei der Fluggesellschaften Flüge ihrer Partnerin unter einer eigenen Flugnummer anbieten.
Am Dienstag hatte die italienische Zeitung „Il Messaggero“ berichtet, Etihad könnte im Zuge einer privaten Kapitalerhöhung einen Anteil von 30 bis 40 Prozent an der deutschen Fluggesellschaft erhalten. Lufthansa und Etihad hatten bereits im Dezember erste Schritte einer Kooperation mit ersten Codeshares nach Südamerika und Abu Dhabi bekanntgegeben. Zudem mietet die Lufthansa 38 Mittelstreckenjets samt Personal von der hochverschuldeten Fluggesellschaft Air Berlin, deren größte Aktionärin Etihad ist.
Air Berlins Touristiksparte soll auf Basis ihrer österreichischen Tochter Niki unter Beteiligung von Etihad in einem Bündnis mit dem deutschen Ferienflieger Tuifly aufgehen.
Für Etihads ebenfalls angeschlagenen italienischen Ableger Alitalia sucht Hogan eine „italienische Lösung“, wie er in Dublin sagte. Jüngst hatte es Berichte darüber gegeben, denen zufolge Etihad und Lufthansa intensivere Gespräche über Alitalia führten. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte bereits im Dezember weitere Gespräche mit den Arabern bestätigt. Dem Vernehmen nach soll es dabei aber eher um Service-Verträge zur Flugzeugwartung und Bordverpflegung gehen, die Lufthansa erbringen könnte.