Euro-Krise: Allianz-Chef warnt vor „Konkursverschleppung“
München (dpa) - Allianz-Chef Michael Diekmann hat vor einer „Konkursverschleppung“ in europäischen Krisenländern gewarnt. „Es muss (...) ohne Abstriche weiter gespart werden“, forderte der Chef des Versicherungskonzerns die Regierungen der EU-Staaten in einem Beitrag für den „Focus“ auf.
Die „künstliche Alimentierung“ durch den europäischen Rettungsschirm ESM müsse ein Ablaufdatum haben. „Würde sie unbegrenzt fortgesetzt, wäre das Konkursverschleppung, und der Euro würde an einer unbeschränkten wechselseitigen Haftung zerbrechen“, schreibt Diekmann. Selbst Staaten wie Italien und Spanien könnten nur wegen der Hilfe der europäischen Institutionen ihre Schulden finanzieren.
Es sei noch nicht gesagt, dass die bisherigen Maßnahmen die Währungsunion aus ihrer „Malaise“ befreien und wieder Stabilität und Prosperität einkehrten. Die momentane Ruhe an den Märkten sei hauptsächlich der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu verdanken. Dies dürfe aber kein Dauerzustand sein. Die niedrigen Zinsen und damit die Auswirkungen auf die deutschen Sparer hätten schon jetzt „die Grenze des Erträglichen erreicht“.