Euro setzt Talfahrt fort und rutscht unter 1,41 Dollar

Frankfurt (dpa). Zunehmend verunsicherte Investoren haben den Kurs des Euro am Montag weiter auf Talfahrt geschickt. Die Gemeinschaftswährung fiel unter die Marke von 1,41 US-Dollar und notierte im Nachmittagshandel bei 1,4067 Dollar.

Damit stand sie rund einen Cent niedriger als am Morgen. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,4126 (Freitag: 1,4255) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7079 (0,7015) Euro.

Devisenexperte Lutz Karpowitz von der Commerzbank nannte eine Reihe von Gründen für die aktuelle Kursschwäche des Euro. So habe der jüngste Einbruch an den Aktienmärkten im Zuge unerwartet schwacher Konjunkturdaten aus den USA der Risikobereitschaft der Investoren einen kräftigen Dämpfer versetzt. Die Anleger suchen laut Karpowitz lieber den "sicheren Hafen" US-Dollar und meiden bei ihren Anlageentscheidungen den Euro.

Zudem hätten in den vergangenen Tagen eine Reihe von schlechten Nachrichten aus hoch verschuldeten Ländern der Eurozone das Vertrauen der Anleger weiter erschüttert, sagte Commerzbank-Experte Karpowitz. Vor allem die jüngsten Meldungen über einen angeblichen Streit zwischen der Regierung in Griechenland und den Kontrolleuren des Internationalen Währungsfonds (IWF), der EZB und der Europäischen Union über die umstrittenen Sparziele in Griechenland hätten den Euro unter Verkaufsdruck gesetzt.

Außerdem hatte die EZB laut jüngst veröffentlichten Daten in der vergangenen Woche wieder verstärkt italienische und spanische Staatsanleihen gekauft. Das habe den Kurs der Gemeinschaftswährung ebenfalls belastet, sagte Karpowitz. Wie die Notenbank am Nachmittag mitteilte, stieg das Volumen der aufgekauften Staatsanleihen in der vergangenen Woche auf 13,305 Milliarden Euro, nach nur 6,651 Milliarden Euro in der Woche zuvor.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87510 (0,87890) britische Pfund , 108,56 (109,56) japanische Yen und 1,1111 (1,1132) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.895,00 (1.875,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 42.410,00 (41.100,00) Euro.