Euro-Stärke belastet Bilanzen von Daimler und Bosch

Stuttgart (dpa) - Ein strikter Sparkurs und neue Modelle haben dem Autobauer Daimler zu neuem Schwung verholfen. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg im ersten Quartal dieses Jahres um 95 Prozent auf rund 1,8 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Stuttgart mitteilte.

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Unterm Strich stand gut eine Milliarde Euro Gewinn. Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 29,5 Milliarden Euro - ohne negative Währungseffekte wären die Zahlen allerdings noch besser ausgefallen.

Die Euro-Stärke macht derzeit vielen exportorientierten Unternehmen zu schaffen. Auch der Stuttgarter Autozulieferer Bosch bekommt das zu spüren: 2013 steigerte der Technikkonzern seinen Umsatz auch gebremst vom starken Euro nur um 3,1 Prozent auf 46,1 Milliarden Euro gesteigert. Für 2014 stellte Bosch-Chef Volkmar Denner am Mittwoch ein Wachstum von drei bis fünf Prozent in Aussicht - wobei Wechselkurseffekte erneut eine Milliarde Umsatz kosten dürften. Unterm Strich blieb 2013 ein Überschuss von 1,3 Milliarden Euro.

Künftig sollen Bosch zufolge Technologien rund um internetbasierte Dienstleistungen Wachstum bringen. Daimler hat sich 2014 nach eigenen Angaben größtenteils gegen Währungseffekte abgesichert.

Vor einem Jahr hatte der Dax-Konzern noch ganz andere Sorgen: Damals war der operative Gewinn des Autobauers wegen der Absatzkrise in Europa und wegen Schwächen auf dem chinesischen Markt noch um mehr als die Hälfte eingebrochen. Daimler-Chef Dieter Zetsche musste bei der Vorlage der Quartalszahlen eingestehen, das geplante Jahresergebnis nicht erreichen zu können.

„Die Wachstumsoffensiven und Effizienzprogramme greifen und werden konsequent fortgesetzt“, betonte Finanzvorstand Bodo Uebber. Bei Daimler läuft derzeit ein Sparprogramm, das bis Ende des Jahres insgesamt 4 Milliarden Euro einspielen soll. Im Gesamtjahr 2014 sollen Umsatz, Absatz und Ergebnis deutlich steigen.

Tatsächlich wäre das Ergebnis sogar noch besser ausgefallen, wenn sich nicht Sondereffekte negativ ausgewirkt hätten: So schlug neben der Euro-Stärke unter anderem der geplante Verkauf des Motorenbauers Rolls-Royce Power Systems (RRPS, früher Tognum) mit 118 Millionen Euro negativ zu Buche. Die Absicherung der Beteiligung am Elektroauto-Pionier Tesla machte sich mit 161 Millionen Euro negativ bemerkbar.

Rückwind geben Daimler zahlreiche Neuerungen wie sein überarbeitetes Flaggschiff S-Klasse, die neue E-Klasse und auch die verschiedenen Kompaktwagen. Daimler will bis 2020 noch zwölf Modelle auf den Markt bringen, die keinen Vorgänger haben. Die Absatzzahlen des Konzerns erreichten im ersten Quartal mit 565 800 Fahrzeugen einen neuen Rekordwert. Die Schwaben wollen bis 2020 an den Erzrivalen BMW und Audi vorbeigezogen sein.

Bosch setzt indes auf vernetzte Autos und internetfähige Haushaltsgeräte. Der Konzern ist dabei, Geschäftsbereiche um internetbasierte Dienstleistungen aufzubauen. Dafür hatte Bosch Anfang des Jahres eine eigene Gesellschaft gegründet, um entsprechende Lösungen zu entwickeln. Schlüsseltechnologie sollen die Sensoren von Bosch darstellen, mit deren Hilfe beispielsweise Informationen von fahrenden Autos gesammelt werden, die aber auch in Handys und Haushaltsgeräten oder Rasenmähern verbaut werden.