Fielmann-Gewinn beschleunigt Wachstum zur Jahresmitte
Hamburg (dpa) - Die Optikerkette Fielmann hat ihren Wachstumskurs nach einem verhaltenen ersten Quartal beschleunigt. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Konzerngewinn im 2. Quartal um 17 Prozent auf 44,6 Millionen Euro.
Grund dafür waren unter anderem niedrigere Kosten für Werbung.
Der Brillenabsatz erhöhte sich um gut 6 Prozent auf 2,05 Millionen Stück. Der Umsatz legte um gut 5 Prozent auf 344 Millionen Euro zu. In den Sommermonaten verkauft Fielmann besonders viele Sonnenbrillen, die aber nicht unbedingt alle Korrekturgläser besitzen.
„Wir sind zuversichtlich, unsere Marktposition auszubauen“, teilte die Fielmann AG mit. Der Konzern ist in Deutschland unangefochtener Marktführer und baut sein Filialnetz auch in Österreich, der Schweiz und zuletzt in Norditalien weiter aus. Ende Juni betrieb Fielmann 700 Niederlassungen, zehn mehr als zum Vorjahreszeitpunkt.
Im ersten Halbjahr stieg der Brillenabsatz auf 3,93 Millionen Brillen (Vorjahreszeitraum: 3,80 Mio), nachdem er im ersten Quartal noch unverändert zum Vorjahreszeitraum war. Der Konzernumsatz erhöhte sich auf 660,4 Millionen Euro (644,3 Mio Euro). Der Halbjahresgewinn stagnierte bei 82,7 Millionen Euro. Im ersten Quartal waren Umsatz und Gewinn rückläufig gewesen. Begründet wurden diese Rückgänge mit einem Verkaufstag weniger und einem Sondereffekt. Fielmann beschäftigte Ende Juni 17 140 Mitarbeiter, rund 575 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt.
Die Konkurrenz der Internet-Anbieter fürchtet das Unternehmen nicht, Fielmann selbst verzichtet bislang auf den Online-Brillenvertrieb. Eine Korrektionsbrille, die nicht sauber zentriert sei, mache gesundheitliche Probleme, hatte Vorstandschef Günther Fielmann immer wieder bekräftigt. Auch die Brillenanpassung könne der Internetversand nicht leisten.
Analysten der DZ Bank schätzten jüngst, dass Online-Händler langfristig einen Anteil am Absatzmarkt von etwa zehn Prozent erreichen könnten. „Für die großen Filialisten — und hier ganz besonders Fielmann — sehen wir durch die Online-Anbieter nur wenig Bedrohungspotenzial.“