Innerdeutsche Verbindungen Flughäfen spüren Air-Berlin-Lücke noch immer
Berlin/Frankfurt (dpa) - Die Pleite der Air Berlin hat Lücken im deutschen Flugplan hinterlassen. Die Flughäfen haben im ersten Halbjahr 2018 vor allem auf innerdeutschen Verbindungen weniger Passagiere gezählt, wie der Flughafenverband ADV der Deutschen Presse-Agentur berichtete.
Vor allem der stark gewachsene Europaverkehr hat aber dafür gesorgt, dass unter dem Strich doch noch mehr Menschen an den deutschen Flughäfen abgefertigt wurden.
Im Juni nutzten laut ADV 22,44 Millionen Passagiere die Flughäfen, ein leichtes Plus von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dabei setzte sich der bis Mai festgestellte Trend fort, dass der rückläufige innerdeutsche Verkehr das Gesamtwachstum bremst. Für das Halbjahr nannte der Verband nun ein Minus von 5 Prozent bei den Passagieren im innerdeutschen Verkehr.
„Die deutschen Flughäfen spüren nach wie vor die Folgen der umfassenden Konsolidierungsmaßnahmen bei den Fluggesellschaften, insbesondere durch den Wegfall einer Air Berlin“, erläuterte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Nach Pleite und Einstellung der Air Berlin im Herbst 2017 hatten die Lufthansa-Tochter Eurowings und die britische Easyjet nach und nach innerdeutsche Ersatzverbindungen angeboten.
Im Juni verzeichneten kleinere Flughäfen wie Karlsruhe (-73,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat), Erfurt (-49,8 Prozent) oder Nürnberg (-29,3 Prozent) starke Passagierrückgänge. Auch in Berlin und Düsseldorf sank die Zahl der Reisenden.
Die monatlichen Wachstumsquoten bei den Passagierzahlen fallen in der Gesamtsicht deutlich geringer aus als im Vorjahr. Für das erste Halbjahr soll die Gesamtzahl für sämtliche deutschen Flughäfen erst im August vorliegen. Aus vorläufigen Berechnungen ergibt sich ein Passagierplus von 2,3 Prozent auf knapp 110 Millionen Passagiere. Dazu hat besonders der größte Flughafen in Frankfurt beigetragen, der für Juni mit dem lokalen Ferienbeginn ein Passagierplus von 9,8 Prozent vorweist.