Aktuelle Planung Flughafen Tegel soll direkt nach BER-Start schließen
Berlin (dpa) - Der Berliner Flughafen Tegel soll nach Informationen des „Tagesspiegels“ zeitgleich mit der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens (BER) in Schönefeld schließen.
Dies sähen die aktuellen Planungen von Flughafen-Chef Karsten Mühlenfeld für die Inbetriebnahme des BER vor, berichtete die Zeitung.
Mühlenfeld wolle mit den Fluggesellschaften im November 2017 innerhalb von vier Wochen von Tegel nach Schönefeld in zwei Schritten umziehen, schrieb das Blatt. Für die Flüge vom BER solle nach dem ersten Teil des Umzugs zunächst nur die nördliche Start- und Landebahn genutzt werden - wie bisher beim alten Schönefelder Flughafen. Nach dem zweiten Schritt mit den übrigen Airlines würde dann von der Nord- und der Südbahn abgeflogen.
Ein Flughafen-Sprecher ließ den genauen Ablaufplan für die BER-Eröffnung offen. Es bleibe dabei, dass Tegel nach den rechtlichen Vorgaben spätestens sechs Monate nach der Inbetriebnahme des neuen Flughafens geschlossen werden müsse. Er erläuterte, der BER gelte dann als eröffnet, wenn Nord- und Südbahn parallel genutzt würden. Nach jetzigem Stand müsse dann Tegel den Betrieb sofort einstellen, weil die genehmigten Flugrouten von BER und Tegel nicht miteinander vereinbar seien.
Der Flughafen-Aufsichtsrat will am 7. Oktober nochmals über den Eröffnungstermin für den Hauptstadtflughafen diskutieren. Mühlenfeld ließ zuletzt offen, ob der Termin an diesem Tag festgelegt wird. Möglich ist, das die Eröffnung nochmals verschoben wird - auf das Frühjahr 2018.
Die Kosten für den Bau des Großflughafens belaufen sich nach derzeitigem Stand auf 5,4 Milliarden Euro. Wie aus einer schriftlichen Anfrage der Abgeordneten Jutta Matuschek (Die Linke) an den Berliner Senat hervorgeht, zahlte die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB) davon bisher 660 Millionen Euro, also etwa 60 Millionen Euro im Jahr.
Wie viel Geld die FBB bis zur Fertigstellung noch zum Flughafen beitragen wird, geht aus der Antwort nicht hervor. Der Flughafen soll sich nach Angaben von Mühlenfeld ab 2021 selbst finanzieren.