Förderbank KfW will Endkunden schneller bedienen
Frankfurt/Main (dpa) - Die Förderbank KfW will näher an die Verbraucher heranrücken. Kunden wie etwa Privatleute, die bei der Baufinanzierung über ihre Hausbank KfW-Mittel in Anspruch nehmen wollen, sollen künftig schneller eine Förderzusage bekommen.
„Wir werden im Mai erstmals - Pilotpartner ist hier die Postbank - per Internet Realtime eine Förderzusage erteilen können“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe, Ulrich Schröder, am Montag in Frankfurt.
Die KfW will dann der Hausbank des Kunden auf einen online gestellten Kreditantrag binnen fünf Minuten Rückmeldung geben, ob sie eine Förderung gewährt - unter Voraussetzung, dass die Hausbank Kredit gibt.
Geplant sei, diesen Service künftig deutschlandweit anzubieten, sagte Schröder. Er betonte, die KfW verstehe sich unverändert als Ergänzung zu den Hausbanken: „Wir machen jeden Schritt in enger Abstimmung mit den Geschäftsbanken in Deutschland.“
Im vergangenen Jahr halbierte sich der KfW-Überschuss im Vergleich zum Vorjahr fast: Von gut 2,4 Milliarden Euro auf rund 1,3 Milliarden Euro. „2013 war ein Jahr der Normalisierung auf einem guten, zufriedenstellenden Niveau“, bilanzierte Schröder. Der Gewinn liegt am oberen Ende der 1,0 Milliarden bis 1,2 Milliarden Euro, die der Vorstand dem Institut mittelfristig zutraut. Der Verlauf des ersten Quartals lasse auch für 2014 einen Überschuss in dieser Größenordnung erwarten, sagte Schröder. Im vergangenen Jahr verdiente die KfW erneut deutlich mehr als Deutsche Bank und Commerzbank zusammen.
Schröder hatte bereits im Herbst auf ein sinkendes Ergebnis eingestimmt. Das Management der vom Bund (80 Prozent) und den Ländern (20 Prozent) kontrollierten Förderbank hatte stets betont, dass sich die KfW mit dem Abflauen der Krise wieder etwas zurückziehen werde. Zum laufenden Jahr sagte Schröder: „Wir erwarten, dass das ganz klassische Mittelstandsgeschäft, der Unternehmerkredit, in der Tendenz eher rückläufig sein wird für unser Haus.“
Die KfW hatte zuvor drei Jahre in Folge mehr als zwei Milliarden Euro verdient - unter anderem wegen eines kräftigen Zinsüberschusses. Das Institut kann sich wegen der staatlichen Rückendeckung sehr günstig frisches Geld am Markt besorgen.
Der Jahresüberschuss 2013 wäre noch höher ausgefallen, hätte die KfW nicht Begehrlichkeiten der Politik befriedigen müssen. Zwar hatte die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung ihren Plan fallen lassen, mindestens einen Teil des KfW-Gewinns als Ausschüttung an den Bund zu fordern.
Stattdessen übernahm die Staatsbank jedoch staatliche Förderleistungen für die Energiewende aus dem Energie- und Klimafonds (EKF) in Höhe von 264 Millionen Euro. Schröder stellte klar, es gebe diesbezüglich keine neuen Wünsche der Bundesregierung: „Das war eine einmalige Aktion für das Jahr 2013.“ Der Großteil des KfW-Gewinns fließt üblicherweise wieder in die Fördertätigkeit.