Ford kommt im Problemmarkt Europa voran
Dearborn (dpa) - Ford scheint im Europageschäft die Wende geschafft zu haben. Im zweiten Quartal stiegen die Verkäufe wieder und die Verluste sanken. Es gebe Hinweise darauf, dass sich die Wirtschaft im Allgemeinen und die Autobranche im Speziellen stabilisierten, teilte der US-Konzern am Mittwoch am Sitz in Dearborn bei Detroit mit.
Ford rechnet nun statt mit einem Jahresverlust von 2,0 Milliarden Dollar in Europa noch mit einem Minus vor Steuern von 1,8 Milliarden Dollar (1,4 Mrd Euro). Das wäre etwa sov iel wie im vergangenen Jahr. Bis zur Mitte des Jahrzehnts will Ford wieder Geld in Europa verdienen, wie Finanzchef Bob Shanks bekräftigte.
Ford verlor im zweiten Quartal vor Steuern in Europa noch 348 Millionen Dollar nach 404 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der verkauften Autos stieg von 359 000 auf 391 000 Stück. Neue Modelle und die stärkere Konzentration auf Endkunden statt etwa Mietwagenfirmen machten sich bezahlt, erklärte Shanks. „Europa macht gute Fortschritte bei der Umsetzung unseres Umbauplans.“
Ford schließt drei Werke in Großbritannien und Belgien, was 6200 Jobs kostet. Ende dieser Woche sollen die Lichter in Southampton und Dagenham ausgehen, Ende 2014 dann auch in Genk. Das soll Überkapazitäten abbauen und die Kosten in der Produktion senken.
Momentan verdient Ford genauso wie der Opel-Mutterkonzern General Motors sein Geld vor allem auf dem Heimatmarkt Nordamerika. Konzernweit stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 38,1 Milliarden Dollar und der Gewinn verbesserte sich um 19 Prozent auf unterm Strich 1,2 Milliarden Dollar.