Gewinnschub bei Heineken

Amsterdam (dpa) - Vor allem Biertrinker in Lateinamerika, Asien und Afrika haben dem niederländischen Brauereikonzern Heineken einen kräftigen Gewinnschub beschert.

Für das zurückliegende Jahr meldete der gemessen am Absatz drittgrößte Bierhersteller der Welt am Mittwoch einen Reingewinn von 1,436 Milliarden Euro - 418 Millionen Euro mehr als 2009.

Besonders erfolgreich sei international die Hauptmarke Heineken gewesen, sagte Konzernchef Jean François van Boxmeer in Amsterdam. Weltweit stieg der Bierabsatz aller Marken des Unternehmens auf 192,3 Millionen Hektoliter, von 159,1 Millionen im Vorjahr. Das wurde maßgeblich durch die Übernahme des mexikanischen Getränkeherstellers FEMSA, des größten in Lateinamerika, eine neue Partnerschaft in Indien sowie insgesamt starke Absatzzuwächse in Afrika und Asien erreicht.

Die Lage auf den bei Bier weitgehend „durstgestillten“ Märkten in Europa und den USA bezeichnete Van Boxmeer hingegen als „herausfordernd“. Hier setze Heineken auf Wachstum im Bereich von teureren Marken, darunter das Lagerbier Dos Equis sowie Desperados, ein Bier mit Tequilageschmack, und bei der englischen Cider-Marke Strongbow.

Für 2011 sagte der Konzernchef in Europa ein weiteres Wachstum bei Premiummarken voraus. In Deutschland sind die Niederländer unter anderem mit Bieren der Marken Hacker-Pschorr, Kulmbacher und Paulaner erfolgreich. Auf den für Heineken neuen und weiter wachsenden Märkten Mexiko und Brasilien strebe man Kostensenkungen durch Synergien an. Den Anlegern soll eine Dividende von 0,76 Euro pro Anteil gezahlt werden. An der Amsterdamer Börse wurde das Ergebnis mit einem Kursgewinn von mehr als 4 Prozent belohnt.