Gigaliner-Tests: Mini-Teilnahme jetzt auch in Nordrhein-Westfalen

Jumbolaster - sogenannte Gigaliner - könnten mehr Güter transportieren und Straßen, Klima und Umwelt entlasten. So die Hoffnung. Ein Feldversuch läuft. Nun steigt auch NRW ein, aber nur minimal.

Bis zu 25 Meter und 40 Tonnen sind möglich - Gigaliner sind Lastwagen in XXL. (Archivfoto)

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Düsseldorf (dpa). Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat eine positive Zwischenbilanz des Riesenlaster-Tests auf deutschen Straßen gezogen und einen nachträglichen NRW-Einstieg begrüßt. „Der Feldversuch mit Lang-Lkw läuft erfolgreich“, sagte der CSU-Politiker der „RP“.

Es bestätige sich, dass zwei Lang-Lkw drei reguläre Lkw ersetzen könnten. „Das spart Sprit und entlastet Straße und Umwelt.“ Noch bis Ende 2016 läuft in Deutschland ein Feldversuch mit derzeit 112 Riesen-Lastwagen, den Gigalinern. Das NRW-Verkehrsministerium in Düsseldorf sprach am Donnerstag von einem „begrenzten Beitritt zum Feldversuch“.

Laut Dobrindt liegen die Effizienzgewinne und Kraftstoffersparnisse zwischen 15 und 25 Prozent. Es sei begrüßenswert, dass sich auch Nordrhein-Westfalen für den Lang-Lkw öffne. „Wir unterstützen das Anliegen, werden die rechtlichen Regeln auf den Weg bringen und das Streckennetz in Absprache mit den Ländern noch einmal erweitern“, sagte Dobrindt.

Ein Sprecher des NRW-Verkehrsministeriums betonte, die rot-grüne Landesregierung habe ihre Haltung zu Gigalinern nicht geändert. „Der begrenzte Beitritt zum Feldversuch ist das rechtliche Instrument, um verlängerte Sattelzüge zuzulassen.“ Diese dürften - statt bisher 16,50 Meter - künftig 17,80 Meter lang sein.

„Sie sind damit noch kürzer als die bislang auch überall zugelassenen sogenannten Gliederzüge (Lkw mit Anhänger), die 18,75 lang sein dürfen“, erläuterte der Sprecher. Ziel sei eine Erleichterung des kombinierten Verkehrs Straße-Bahn. Die neue Zulassung trete in Kraft, wenn der Bund den entsprechenden Erlass für den Feldversuch ändere. Die Sattelzüge dürften dann auf allen Straßen in NRW fahren.

Im Verkehrsausschuss des Landtags hatte Landesverkehrsminister Michael Groschek (SPD) jüngst gesagt: „Nordrhein-Westfalen wird zwar am Feldversuch teilnehmen, aber aus verkehrspolitischen und sicherheitstechnischen Gründen nur mit der „kleinen“ Lkw-Variante mit einer maximalen Länge von 17,80 Metern.“ Mit den verlängerten Sattelzügen sei es möglich, Güter „effizienter von der Bahn auf den Lastwagen und umgekehrt zu verladen.“ Das unterstütze das NRW-Ziel, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu bringen.

Zugleich stellte Groschek klar: NRW lehne die 25 Meter langen Gigaliner weiter ab. Zum Start des Feldversuchs vor vier Jahren hatten acht Länder eine Teilnahme verweigert. Nordrhein-Westfalen hatte das vor allem damit begründet, dass Gigaliner auf den dicht befahrenen Autobahnen das Gefahrenpotenzial ansteigen lassen.