Niedrigzinsen belasten Hypovereinsbank
München (dpa) - Nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr hofft die Hypovereinsbank in diesem Jahr auf ein stabiles Ergebnis.
Angesichts der historischen Niedrigzinsen wäre das eine „enorme Leistung“, sagte HVB-Chef Theodor Weimer am Donnerstag in München. Mit dem 2014 begonnenen Umbau des Filialnetzes sei die HVB für die Zukunft gut gerüstet. Die Tochter der italienischen Unicredit-Bank schließt rund 240 ihrer bisher 580 Filialen und modernisiert die übrigen.
Dabei werden auch rund 1300 Arbeitsplätze abgebaut, für rund 1100 Mitarbeiter seien bereits Aufhebungsverträge unterschrieben. „Wir waren nicht kleinlich bei den Abfindungszahlungen.
Das hat richtig Geld gekostet“, sagte Weimer. Angesichts der Ausdünnung des Filialnetzes werde sich nicht jeder Kunde halten lassen, räumte er ein. „Es kommt uns darauf an, dass wir die Kunden, die uns am Herzen liegen, die Stange halten.“ Das seien nicht unbedingt die reichen Kunden, sondern solche, die regelmäßige Bankgeschäfte tätigen.
2014 hinterließ das Zinstief deutliche Spuren. Unter dem Strich verdiente die HVB 958 Millionen Euro, nach 1,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Wachstumschancen verspricht sich Weimer beispielsweise im Vermögensmanagement und im Firmenkunden-Geschäft. Erst kürzlich hatte die Bank bekanntgegeben, dass sie die Überziehungszinsen abschaffen will.
Diese wurden bisher fällig, wenn die Kunden ihren Dispositionsrahmen ausgeschöpft hatten und beliefen sich auf fünf Prozentpunkte. Über den Sollzins hinaus solle den Kunden nicht noch ein Überziehungszins aufgebürdet werden, sagte Weimer.
Die Abwicklung der Bad Bank der einstigen Skandalbank Hypo Alpe Adria trifft derweil auch die HVB: Man halte Papiere im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Umfang, habe aber bereits im vergangenen Jahr entsprechende Risikovorsorge getroffen und gehe nicht davon aus, dass die Bank durch das Thema noch einmal extra belastet würde, sagte HVB-Finanzvorstand Peter Hofbauer.