Globale Krisen treffen Lufthansa

Frankfurt/Main (dpa) - Die Erdbebenkatastrophe in Japan und die Unruhen in Nordafrika schmälern das Geschäft der Lufthansa.

Die Auslastung der Maschinen unter dem Dach des Konzerns (darunter auch Swiss, Austrian Airlines, British Midland und Germanwings) lag im April bei 76,3 Prozent und traf damit exakt den Wert des krisenbelasteten Vorjahres, wie die Lufthansa am Dienstag in Frankfurt mitteilte.

Im April 2010 hatte die Aschewolke eines isländischen Vulkans tagelang den Flugverkehr über Europa gelähmt, was den Absatz nach den damaligen Angaben der Fluggesellschaft um etwa zehn Prozent drückte. Nun hätten sich im April 2011 die Japan-Katastrophe und die Krisen in Nordafrika belastend ausgewirkt. In Europa und Amerika hingegen habe die Auslastung im Vorjahresvergleich merklich angezogen.

Wegen der Aschewolken-Krise des Vorjahres ist der Monatsvergleich der Aprilzahlen stark verzerrt. So kam Europas größte Fluggesellschaft mitsamt ihren Töchtern auf gut 8,8 Millionen Passagiere - ein Plus von 31,5 Prozent.

Die geringste Auslastung mit 68,9 Prozent entfiel auf British Midland. Die Lufthansa-Tochter ist nach Angaben von Finanzvorstand Stephan Gemkow stark auf das Nordafrikageschäft angewiesen.

Auch bei Fracht und Post machte sich der sogenannte Basiseffekt der Flugverbote im Vorjahr und der zunehmende wirtschaftliche Aufschwung bemerkbar: Lufthansa Cargo verbuchte einen Zuwachs um 24,8 Prozent, die Zahl der Flüge stieg um fast ein Drittel (29,7 Prozent).

Vorige Woche hatte die Lufthansa bei Vorlage der Quartalszahlen bekräftigt, trotz globaler Krisenherde und schwankender Spritkosten 2011 bei Umsatz und operativem Gewinn zulegen zu wollen.