Griechen-Anleihen profitieren von Einigung mit Geldgebern
Athen/Frankfurt (dpa) - Griechenlands Staatsanleihen haben mit Kursgewinnen auf eine Einigung mit den internationalen Geldgebern auf weitere Hilfszahlungen reagiert. Im Gegenzug gingen die Renditen deutlich zurück.
Der Zinssatz für Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren fiel im freien Handel erstmals seit einem Jahr unter die Marke von 7,0 Prozent. Am Morgen rutschte die Rendite zeitweise auf 6,98 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit Oktober 2014, im Frühjahr hatte sie noch bei über 13 Prozent gelegen.
Die 7-Prozent-Marke wird insofern als kritisch angesehen, weil bei einem darüber liegenden Satz für einen überdies hoch verschuldeten Staat die Zinslast kaum noch zu tragen ist.
Am frühen Dienstagmorgen hatte sich die griechische Regierung unter ihrem linken Ministerpräsidenten Alexis Tsipras nach Aussagen Athens mit den Kontrolleuren der Europäischen Zentralbank (EZB), der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf ein Reformbündel geeinigt.
Dies öffne den Weg für die seit Wochen ausbleibende Hilfstranche von zwei Milliarden Euro für die maroden griechischen Staatsfinanzen sowie zehn Milliarden Euro für die Sanierung der griechischen Banken. Die Freigabe hängt nach Informationen aus Brüssel nun davon ab, ob das Parlament in Athen am Donnerstag Reformgesetze genehmigt.
Das neue Kreditprogramm für Griechenland könnte insgesamt ein Volumen von bis zu 86 Milliarden Euro erreichen. 13 Milliarden Euro waren bereits im August geflossen.