Großer Appetit auf Edelburger
McDonald’s und Burger King bekommen Konkurrenz.
Düsseldorf. McDonald’s und Burger King dominieren den Fast-Food-Markt in Deutschland. Zusammen machen die US-Riesen in der Bundesrepublik mehr Umsatz als die 30 nächstgrößten Konkurrenten zusammen. Doch jetzt schwächeln die Giganten. Bei McDonald—s sanken 2013 erstmals seit Jahren die Gästezahlen. Und Konkurrent Burger King leidet unter den Folgen eines Fernsehberichts über Hygieneverstöße und schlechte Arbeitsbedingungen.
Dabei können sich die Fast-Food-Riesen eigentlich keine Schwäche erlauben. Denn sie sehen sich auf dem deutschen Markt einer immer größeren Anzahl von Wettbewerbern gegenüber — vom Pizzadienst, über den Bäckerei-Imbiss bis zu neuen Edelburger-Ketten.
Während McDonald’s 2013 in Deutschland im Rückwärtsgang fuhr, gibt etwa der Pizza-Lieferdienst Joey’s Pizza Gas. Das Hamburger Unternehmen steigerte die Zahl der Betriebe 2013 auf über 200 und den Umsatz um 6,6 Prozent auf 128 Millionen Euro. Das allein könnte den Hamburger-Bratern von McDonald’s, die nach Schätzungen des Branchenfachblattes „Food-Service“ auf einen Umsatz von über drei Milliarden Euro kommen, wohl egal sein. Doch Joey’s ist nicht allein, auch „Call a Pizza“, „Smiley’s“ und viele andere Pizzalieferanten buhlen mit wachsendem Erfolg um Kunden.
Auch von anderer Seite droht Konkurrenz. Immer mehr Bäcker bieten einen Imbiss für die Mittagspause an. Und auch die großen Ketten wie Backwerk oder Back Factory haben den Markt für sich entdeckt. Belegte Brötchen, Snacks und Getränke sorgen in einigen Backwerk-Filialen schon für mehr als zwei Drittel des Umsatzes. Immer größer wird die Zahl der Wettbewerber, die McDonald’s und Co. auf ihrem Terrain Konkurrenz machen: beim Hamburger. Es sind Einzelgeschäfte wie das Düsseldorfer Richie ‘n Rose oder kleine Ketten wie „Hans im Glück“. Sie offerieren „Gourmet-Hamburger“. Teurer als McDonald’s oder Burger King, dafür aber mit dem Versprechen, auch anspruchsvolleren Gaumen etwas zu bieten.
„Die Leute geben gerne mal einen Euro mehr aus für ein viel besseres Produkt“, sagte Richard Nicolaus von Richie ‘n Rose. Teuerstes Angebot bei ihm ist ein Burger aus Wagyu-Fleisch mit Trüffelsalat für 13,40 Euro.
Auch die Burger-Kette „Hans im Glück“ bietet eine Alternative zu den US-Ketten. „Wir bedienen unsere Gäste und wir machen a bisserl bessere Hamburger“, sagt Geschäftsführer Thomas Hirschberger. Derzeit zählt die Kette 19 Filialen. Ende 2015 sollen es 55 Läden sein. Sieht die Zukunft düster aus für McDonald’s? „Die machen ’nen guten Job. Die kommen immer wieder“, sagt Hirschberger.