Aktionsplan gegen Plastikmüll Grüne fordern neue Einweg-Abgabe und einfacheres Pfandsystem
Berlin (dpa) - Im Kampf gegen Berge von Plastikmüll fordern die Grünen eine Vereinfachung des deutschen Pfandsystems und eine Abgabe auf Einweg-Flaschen für Getränke.
„Wir wollen die Pfandsysteme so vereinheitlichen, dass jeder Laden ab einer bestimmten Größe auch alle Flaschen zurücknimmt“, heißt es in einem Aktionsplan gegen Plastikmüll, den Fraktionschef Anton Hofreiter vorstellte.
Dazu gehöre, das Pfandsystem auf alle Einweg-PET-Flaschen auszuweiten - unabhängig vom Inhalt. Bisher gibt es Ausnahmen, zum Beispiel für Fruchtsäfte. Mit den Einnahmen aus einer Einweg-Abgabe wollen die Grünen nationale und regionale Mehrweg-Projekte fördern.
Zudem unterstützen sie einen Vorschlag aus Brüssel, bestimmte Wegwerf-Produkte aus Plastik zu verbieten. „Dazu gehören etwa Einweg-Plastikgeschirr, Strohhalme, Watte- und Rührstäbchen oder Luftballonhalter“, schreibt die Bundestagsfraktion. Für Einweg-Produkte, die von dieser Initiative nicht erfasst sind, fordert sie ebenfalls eine Abgabe - etwa auf Plastiktüten, Coffee-To-Go-Becher und Take-Away-Essensverpackungen.
Weiter fordern die Grünen im Bundestag, „eine Regulierung der Industrie, damit diese zum Beispiel vermehrt auf materialsparende Nachfüllbeutel setzt anstatt auf massive Plastikflaschen“, wie es im Aktionsplan heißt. Auch „überdimensionierte Schummel-Verpackungen“ will die Fraktion abschaffen, um die Müllberge zu verkleinern.
„Plastik gefährdet die Umwelt und die Gesundheit“, sagte Hofreiter. „Wir müssen die Plastikflut bekämpfen. Wenn wir nicht schnell handeln, ist die Funktionsfähigkeit des Ökosystems Meer bedroht.“