Hannover Rück: Knapp 30 Prozent Gewinnsteigerung

Hannover (dpa) - Trotz starken Wettbewerbs und hoher Belastungen durch Flutschäden in Europa und Kanada hält der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück an seiner Prognose fürs Konzernergebnis 2013 fest.

Für die Zeit von April bis Juni stand unterm Strich ein Gewinn von 186 Millionen Euro und damit 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte der Munich-Re-Konkurrent am Mittwoch mit. Für das erste Halbjahr allerdings betrug es 407,7 Millionen Euro - gerade mal 0,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. „Wir sind damit gut auf dem Weg“, sagte Finanzvorstand Roland Vogel. Fürs Gesamtjahr peilt das Unternehmen weiter einen Gewinn von 800 Millionen Euro an.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Großschäden im Bereich des dafür eingeplanten Jahresbudgets von 625 Millionen Euro bleiben. Die Zielgröße fürs erste Halbjahr wurde mit einer Schadenbelastung von 259,5 Millionen Euro leicht überschritten. Grund dafür waren vor allem die Schäden durch die Flut in Deutschland und den Nachbarländern, die das Unternehmen für sich mit knapp 137 Millionen Euro bezifferte. Zu den Großschäden gehört neben den Folgen der Flut in Toronto auch das Flugzeugunglück in San Francisco, bei dem im Juli drei Menschen starben und 180 verletzt wurden. Die Hagelschäden in Norddeutschland konnte Vogel noch nicht beziffern.

Auch bei der Kapitalanlagerendite sieht er das Unternehmen auf Kurs, um das Jahresziel von 3,4 Prozent zu erreichen. Belastungen gibt es allerdings durch das anhaltende Niedrigzins-Niveau sowie den wachsenden Konkurrenzdruck, der sich auch in einem verlangsamten Prämienwachstum in der Schaden-Rückversicherung ausdrückte. Die Ergebnisentwicklung in der Personen-Rückversicherung blieb durch Belastungen im Lebensversicherungsbereich auf dem nordamerikanischen Markt hinter den Erwartungen zurück. Der Branchenriese mit rund 2300 Mitarbeitern und einem Prämienvolumen von 13,8 Milliarden Euro ist in allen Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung tätig.