Hochtief-Betriebsratschef schmeißt hin
Essen (dpa) - Im Streit um die Übernahme von Hochtief durch den spanischen Baukonzern ACS ist der Konzernbetriebsratsvorsitzende Siegfried Müller zurückgetreten. Er werde auch aus der IG BAU austreten, sagte Müller am Samstag der dpa und bestätigte einen Bericht der „WAZ“-Gruppe vom selben Tag.
„Meine Person wird mit dem Abwehrkampf gegen ACS in Verbindung gebracht“, erklärte Müller. Er wolle der weiteren Zukunft nicht im Wege stehen. Der Angreifer ACS kontrolliert inzwischen mehr als ein Drittel der Hochtief-Anteile.
Müller sagte, er werde auch aus der Gewerkschaft ausgetreten. „Ich hab gestern den Brief abgeschickt.“ Der Hochtief-Konzernbetriebsrat hatte sich in der seit Monaten andauernden Übernahmeschlacht gegen Verhandlungen mit ACS ausgesprochen. Das Gremium war entsprechend verärgert, als bekannt wurde, dass die Gewerkschaft bereits mit den Spaniern gesprochen hatte. „Wir waren sehr verschnupft.“ Der Konzernbetriebsrat hatte dennoch beschlossen, weiter mit der IG BAU zusammenzuarbeiten.
Müller sagte, er werde Mitglied des Konzernbetriebsrats und Betriebsratschef für die Essener Unternehmenszentrale bleiben.