USA im Währungsstreit mit China auf Versöhnungskurs
Washington (dpa) - Signal der Entspannung im Währungsstreit mit China: Die USA haben in einem mehrfach verschobenen Bericht zur internationalen Wechselkurspolitik darauf verzichtet, Peking der Währungsmanipulation zu bezichtigen.
Zur Begründung hieß es, die Aufwertung des Yuan habe sich über die vergangenen Monate beschleunigt. Zudem gebe es die Zusicherung der politischen Führung, die Binnennachfrage zu stärken und den Wechselkurs künftig noch flexibler zu handhaben, teilte das US-Finanzministerium am Freitag mit.
Zugleich hielt die US-Regierung daran fest, dass die bisherigen Schritte „nicht ausreichend und schnellere Fortschritte notwendig sind“. Washington werde das künftige Tempo der Aufwertung des Yuan genau beobachten, teilte das Ministerium weiter mit.
Den Angaben zufolge legte die chinesische Währung seit Juni vergangenen Jahres um 3,7 Prozent zu. Peking hatte in diesem Monat angekündigt, die Dollarbindung seiner Währung zu lockern.
Die Veröffentlichung des Berichts der Regierung für den US-Kongress war im vergangenen Jahr zweimal verschoben worden, um Peking Gelegenheit für Bewegung im Währungsstreit zu geben. Neben den USA hält auch die EU den Yuan für unterbewertet. Der Volksrepublik wird vorgeworfen, sich dadurch unfaire Handelsvorteile zu verschaffen. Peking will hingegen aus Rücksicht auf seine Exportindustrie und wegen seines noch unzureichend entwickelten Währungssystems den Yuan nur schrittweise aufwerten.
Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao hatte im Januar Washington besucht. Dabei hatten die beiden größten Volkswirtschaften der Welt milliardenschwere Deals besiegelt oder bekanntgegeben. Hu erklärte anlässlich der Visite aber auch, ein vom Dollar beherrschtes Weltwährungssystem habe keine Zukunft. Die Dominanz der US-Währung sei ein „Produkt der Vergangenheit“. Der Yuan stehe zugleich aber nicht an der Schwelle, neue Reservewährung zu werden.