Hochtief mit Gewinnsprung

Essen/Düsseldorf (dpa) - Der Essener Baukonzern Hochtief hat das Jahr 2014 vor allem dank der guten Geschäfte seiner australischen Tochter Leighton mit einem Gewinnsprung abgeschlossen.

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Der Konzerngewinn erhöhte sich kräftig um 47 Prozent auf 251,7 Millionen Euro, wie Hochtief am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. In Europa schrieb das Unternehmen dagegen rote Zahlen. Der mehrheitlich zum spanischen Konkurrenten ACS gehörende Baukonzern erzielte zudem nur noch rund zehn Prozent seines Gesamtumsatzes von knapp 22,1 Milliarden Euro (Vorjahr 22,5 Mrd Euro)in Europa.

Im Dezember verkaufte Unternehmenschef Marcelino Fernandez Verdes die Leighton-Bautochter John Holland und die Hälfte des Servicegeschäfts. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren. Hochtief will die Dividende von zuletzt 1,50 Euro auf 1,90 Euro je Aktie deutlich erhöhen.

Darin sind 20 Cent Sonderdividende aufgrund der Verkäufe enthalten. Insgesamt sollen rund 132 Millionen Euro an die Aktionäre ausgeschüttet werden. ACS ist mit einem Anteil von 61 Prozent derzeit wichtigster Großaktionär. An der Börse legte der Kurs des Unternehmens bis zum Mittag um mehr als sieben Prozent deutlich zu.

Für das laufende Geschäftsjahr strebt das Unternehmen einen um Verkaufserlöse, Umbaukosten und Abschreibungen bereinigten Konzerngewinn zwischen 220 und 260 Millionen Euro an. Aufgrund der Verkäufe vor allem in Australien, aber auch in Europa wird Hochtief zukünftig deutlich schlanker aufgestellt sein als bisher.

In Europa peile das Unternehmen eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen an, kündigte der Konzernchef an. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte der Verlust bei knapp 85 Millionen Euro gelegen. Nach dem Verkauf mehrerer Unternehmensteile seien auch wieder Zukäufe möglich.

In Deutschland sank die Zahl der Mitarbeiter im vergangenen Jahr von 5662 auf 3909. Deutschland werde jedoch auch weiterhin der Heimatmarkt des Unternehmens bleiben, kündigte Fernandez Verdes an. Weltweit beschäftigte Hochtief Ende vergangenen Jahres 53 247 Mitarbeiter. Ein Jahr zuvor waren es noch 75 433 Beschäftigte.