Ifo-Geschäftsklimaindex Ifo: Aufschwung in Deutschland gewinnt an Fahrt

München (dpa) - Steigende Exporterwartungen haben die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Oktober weiter verbessert.

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Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg um 1,0 auf 110,5 Punkte und damit den höchsten Wert seit zweieinhalb Jahren. Ifo-Chef Clemens Fuest sagte in München: „Der Aufschwung in Deutschland gewinnt an Fahrt.“ Die rund 7000 befragten Unternehmen zeigten sich zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage und schauten auch deutlich optimistischer auf die kommenden Monate.

Die Industrieanlagen seien besser ausgelastet. „Vor allem die Investitionsgüter-Industrie berichtet von einer sehr guten Auftragslage“, sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe. „Die Aufträge kommen vor allem aus dem Ausland. Die Exporterwartungen sind sehr stark gestiegen.“ Zuletzt waren vermehrt positive Signale aus dem Euroraum, den USA und einigen Schwellenländern gekommen.

Kernbranchen wie den Autoherstellern, Maschinenbauern und der Chemie-Industrie gehe es gut, mit Trend nach oben, sagte Wohlrabe. Aber auch andere Industriezweige fielen nicht ab. Das wirkt sich auch positiv auf die Arbeitsplätze aus: „Die Unternehmen wollen mehr Personal einstellen.“

Im Baugewerbe legte der Geschäftsklimaindex zum siebten Mal in Folge zu. Die Firmen zeigten sich so optimistisch wie nie. Im Groß- und Einzelhandel blieb die Stimmung fast unverändert gut. „Mehr Leute haben Arbeit, und sie kaufen mehr ein“, sagte Wohlrabe. Im Dienstleistungssektor gab der Index auf hohem Niveau geringfügig nach, die Einstellungsbereitschaft der Betriebe bleibt hoch.

Größere Risiken für die Konjunkturentwicklung seien nicht in Sicht. „Die deutsche Wirtschaft zeigt sich sehr robust“, sagte Wohlrabe. „Die Unsicherheit nach dem Brexit-Votum ist verdaut.“ Im August war das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer stark gefallen, im September aber hochgeschnellt. Jetzt legte der Teilindex für die aktuelle Geschäftslage weiter zu von 114,7 auf 115,0 Punkte, der Teilindex für die Erwartungen stieg von 104,5 auf 106,1 Punkte.

Die beste Nachricht sei der Stimmungsaufschwung in der Exportindustrie, sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner und sprach von einem „fulminanten Ausrufezeichen“. BayernLB-Volkswirt Stefan Kipar sagte, auch der Einkaufsmanager-Index als weiterer Frühindikator zeige nach oben.