IG Metall für Änderung der Solarförderung
Berlin (dpa) - Die IG Metall hat angesichts der Probleme vieler deutscher Solaranlagenhersteller eine Anpassung der Förderung gefordert.
„Wer Solarmodule mit dem Siegel "Made in Europe" installiert, sollte eine höhere Einspeisevergütung bekommen“, sagte der zweite Vorsitzende der Gewerkschaft, Detlef Wetzel, der „Welt am Sonntag“. Davon würden vor allem deutsche Hersteller profitieren, die derzeit unter der harten Konkurrenz asiatischer Anbieter leiden. Wetzel machte sich für eine „Nationale Initiative Solarwirtschaft“ stark. Dort sollten angesichts der Branchenprobleme industriepolitische Strategien besprochen werden.
Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird Strom aus Fotovoltaikanlagen den Besitzern zu einem festen Tarif abgenommen. Eine höhere Einspeisevergütung für Strom aus europäischen Modulen würde die Produkte der Hersteller attraktiver machen - und die asiatische Konkurrenz schwächen. Das italienische Parlament hat laut „Welt am Sonntag“ unlängst eine derartige Regelung beschlossen.
Wetzel kritisierte gleichzeitig die oft schlechten Arbeitsbedingungen in der Solarbranche. Lange Arbeitszeiten und schlechte Bezahlung seien bei vielen Herstellern an der Tagesordnung. „Die Branche ist hoch subventioniert. Da ist es nicht akzeptabel, wenn gleichzeitig die Leute schlecht behandelt werden.“ Der Gewerkschafter forderte höhere Standards bei Bezahlung und Arbeitsbedingungen.