Immobilienkauf: Wo sich die Investition noch lohnt

Lage allein war gestern. Nun zählt die Region, so Experten.

Berlin. Die niedrigen Zinsen verlocken zum Immobilienkauf. Doch die Preise für die eigene Wohnung oder ein Haus haben kräftig angezogen. Soll man trotzdem investieren? Eine Studie im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge hat den Markt untersucht.

Die Deutschen haben dabei viel Geld zum Anlegen: Das Vermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen ist zum Ende des zweiten Quartals gegenüber dem Vorquartal um 23 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 5027 Milliarden Euro gestiegen.

Ein wichtiger Grund sind die niedrigen Zinsen. Wenn Sparbuch, Festgeld und Staatsanleihen fast nichts abwerfen und Aktien als zu riskant erscheinen, stecken Anleger ihr Geld in Immobilien.

„Lage, Lage, Lage“ war bislang das Motto beim Immobilienkauf. Die Studie des Beratungsunternehmens Empirica kommt zu dem Ergebnis: „Region, Region, Region“ ist in Zukunft der Trumpf. Will sagen: Es wird in den nächsten Jahren vor allem darauf ankommen, in Gebiete mit Bevölkerungswachstum zu investieren.

Es wird „Schwarmstädte“ geben, in die junge, aufstrebende Menschen strömen, und alternde Städte, die ausbluten. Fazit: Investitionen lohnen, wo es schön ist, wo man gut hinkommt, wo etwas geboten wird und wo man einen Job findet. Bei der Immobilienauswahl müsse man „höllisch aufpassen“.

Die Gefahr spekulativer Übertreibungen ist aus Sicht von Forschern für Regionen gegeben, eine Blase aber nicht entstanden. „Trotz historisch niedriger Zinsen ist in Deutschland keine massive Ausweitung der Kreditvergabe für den Erwerb von Wohnraum zu beobachten“, schreibt das Institut der Deutschen Wirtschaft.

Wer eine Immobilien kauft und sie mit einem regelmäßigen Einkommen abzahlen kann, hat im Alter ein sicheres Dach über den Kopf oder eine Mieteinnahme, vorausgesetzt es gibt einen Mieter. Die Rendite von Wohneigentum liegt langfristig nur bei ein bis zwei Prozent pro Jahr, sagt Empirica-Studienautor Reiner Braun. Viel wichtiger sei aber das Sparen an sich: Wer über Jahre diszipliniert einen Kredit tilge, der habe am Ende wirklich etwas fürs Alter beiseite gelegt.

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