Infineon verdoppelt Gewinn
München (dpa) - Der Chiphersteller Infineon hat seinen Gewinn im zurückliegenden Geschäftsjahr fast verdoppelt. Das Ergebnis lag unterm Strich bei 535 Millionen Euro. Unter anderem profitierte der Konzern von der ungebrochenen Nachfrage nach Smartphones und Tablets, in denen häufig Chips von Infineon stecken.
Davon haben auch die Aktionäre etwas: Sie sollen mit 0,18 Euro je Aktie 50 Prozent mehr Dividende erhalten als im Vorjahr. Der Umsatz stieg 2013/14 (30.9.) kräftig um zwölf Prozent auf 4,3 Milliarden Euro.
Die Prognose für 2015 fällt etwas gemächlicher aus: Erwartet wird nur noch ein Plus zwischen 6 und 10 Prozent, betonte Infineon-Chef Reinhard Ploss am Donnerstag auf der Bilanz-Pressekonferenz in München.
Eine Flaute im Industriegeschäft bremse den Chipspezialisten. Das erste Quartal des im Oktober begonnen Geschäftsjahres 2014/15 dürfte saisonal bedingt sogar schwächer ausfallen: Infineon rechnet mit einem Umsatzrückgang zwischen 5 und 9 Prozent verglichen mit dem Sommerquartal.
Noch nicht enthalten in der Prognose ist die Übernahme des US-Halbleiterherstellers International Rectifier. Die Aktionäre haben Anfang November der mit rund drei Milliarden US-Dollar größten Übernahme der Konzerngeschichte bereits zugestimmt, die Entscheidung der zuständigen Aufsichtsbehörden steht aber noch aus. Vor kurzem war zudem bekanntgeworden, dass Infineon beim Leiterplattenhersteller Schweizer Electronic einsteigt.
Infineon bietet Halbleiter- und Systemlösungen in den Bereichen Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit an. Weltweit arbeiten fast 30 000 Mitarbeiter für das Unternehmen. Größter Umsatzbringer ist der Automobilbereich, er steuerte im abgelaufenen Geschäftsjahr fast die Hälfte der Erlöse bei. Im Sportwagen BMW i8 etwa stecken nach Angaben von Infineon 75 Halbleiter des Chipspezialisten.