Insolvenzverwalter trennt sich von Prokon-Geschäftsführer
Itzehoe (dpa) - Geschäftsführer Rodbertus muss das von ihm gegründete Windkraftunternehmen Prokon verlassen - auf Anordnung des vorläufigen Insolvenzverwalters. Der bedauert den Schritt, hält ihn aber für notwendig.
Der vorläufige Insolvenzverwalter des Windkraft-Unternehmens Prokon Regenerative Energien GmbH, Dietmar Penzlin, hat den bisherigen Geschäftsführer Carsten Rodbertus und Vertriebsleiter Rüdiger Gronau mit sofortiger Wirkung von ihrer Arbeit freigestellt. „Die Tätigkeiten von Herrn Rodbertus und Herrn Gronau für die Genossenschaft sowie ihre jüngsten Äußerungen über Prokon haben leider keinen Raum mehr für eine konstruktive Zusammenarbeit gelassen“, sagte der Hamburger Rechtsanwalt am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Penzlin bestätigte, sämtliche Mitarbeiter des Unternehmens im schleswig-holsteinischen Itzehoe in einer Mail informiert zu haben. Prokon-Gründer Rodbertus wird demnach auch in sämtlichen Tochtergesellschaften der Prokon Regenerative Energien als Geschäftsführer abberufen. In der Mail Penzlins heißt es, er bedauere diesen Schritt, er sei aber erforderlich, „um wieder die für die Sanierung erforderliche Ruhe ins Unternehmen zu bringen“.
Rodbertus hatte jüngst die Gründung einer Genossenschaft auf den Weg gebracht mit der Hoffnung, Geschäftsbereiche von Prokon wie zum Beispiel den Vertrieb dort weiterführen zu können. Gronau hatte im „Weser-Kurier“ gesagt, mindestens 150 Prokon-Mitarbeiter müssten mit einer Entlassung rechnen.
Penzlin versicherte erneut, dass die Kernbereiche Projektierung von Windkraftanlagen und Betrieb von Windparks auch im Fall einer Insolvenz gesichert seien. „Die Perspektiven im Vertrieb sind schwierig und zumindest ein Teil der dortigen Arbeitsplätze wird nicht erhalten werden können“, sagte er.