Irland meldet Defizit von 32 Prozent für 2010
Dublin (dpa) - Das irische Haushaltsdefizit wird 2010 den Rekordwert von 32 Prozent des Bruttosozialprodukts der Insel betragen - das größte Defizit im Euroraum. Das bestätigte die irische Regierung am Samstag.
Der Fehlbetrag ist insbesondere der Rettung irischer Banken geschuldet, die vor dem Kollaps standen. 2011 soll das Defizit auf zwölf Prozent zurückgefahren werden, heißt es in dem „Weißpapier“ des irischen Finanzministeriums. Der nationale Schuldendienst steigt demnach im gleichen Zeitraum von 4,8 auf 5,1 Milliarden Euro.
Am Dienstag will die Regierung von Premierminister Brian Cowen (Fianna Fail) einen neuen Vier-Jahres-Sparhaushalt im Parlament einbringen, der den Iren harte Einschnitte zumutet. Der neue Haushalt ist Teil des 85 Milliarden Euro schweren Rettungspakets von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF), den die europäischen Finanzminister vergangenen Sonntag in Brüssel verabschiedeten.
Die Oppositionsparteien Fine Gael und Labour, die bei einer Neuwahl kommendes Jahr nach aktuellen Umfragen wohl die nächste Regierung stellen werden, legten derweil unterschiedliche Haushaltsvorschläge vor. Während Fine Gael wie die Regierung im kommenden Jahr Kürzungen in Höhe von sechs Milliarden Euro befürwortete, erklärte die Labour-Partei 4,5 Milliarden zum Maximum. Allerdings stimmten beide Parteien mit der Regierung überein, dass bis 2014 insgesamt 15 Milliarden Euro eingespart werden müssen.