Italien: Inflationsrate fällt auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2009
Rom (dpa) - In Italien ist die Inflationsrate im Dezember auf den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren gefallen.
Der für europäische Zwecke errechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg nur noch um 0,6 Prozent zum Vorjahr, wie die Statistikbehörde Istat am Freitag in Rom nach einer ersten Schätzung mitteilte.
Damit erreichte die Teuerung den niedrigsten Wert seit Oktober 2009. Volkswirte hatten eine Dezember-Inflation von 0,6 Prozent erwartet, nachdem sie im November bei 0,7 Prozent gelegen hatte.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die italienischen Verbraucherpreise im Dezember laut der Behörde um 0,3 Prozent. Im Vormonat waren sie noch um revidiert 0,3 Prozent (zuvor 0,4 Prozent) gesunken. Der HVPI ist für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ausschlaggebend.
Im Euroraum entwickeln sich die Verbraucherpreise derzeit uneinheitlich. Während die Preise in konjunkturell schwachen Ländern zum Teil kaum steigen, ist die Teuerung in wirtschaftlich stärkeren Ländern höher.
Allerdings bleibt der Preisauftrieb auch dort moderat. Insgesamt liegt die Inflationsrate in der Eurozone, die für die EZB maßgeblich ist, derzeit knapp unter einem Prozent. Der EZB-Zielwert von knapp zwei Prozent wird damit klar unterschritten, was die Notenbank im November zu einer erneuten Zinssenkung veranlasst hatte.