Schwer realisierbar Jobsharing wird kaum praktiziert

Nürnberg (dpa) - Jobsharing ist zwar auf Personalkongressen ein beliebtes Thema - kommt in der Arbeitswelt aber so gut wie nicht vor.

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„Das ist ein Nischenphänomen, empirisch kaum nachweisbar“, sagte etwa Arbeitsmarktforscher Holger Bonin vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim der Deutschen Presse-Agentur.

Auch Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability der Hochschule Ludwigshafen, bilanzierte: „Viele reden drüber, aber keiner macht es. Wir haben eine Lücke zwischen Reden und Handeln.“

„Viele scheitern an den Rahmenbedingungen“, erläuterte Rump. Denn Jobsharing bedeutet, dass sich zwei Mitarbeiter eine Stelle in jeglicher Hinsicht teilen - von den Aufgaben, der Verantwortung, den Stundenzahlen bis zum Gehalt. Diese beiden müssen sich selbst organisieren und die Details untereinander aushandeln, der Arbeitgeber betrachtet sie als eine Einheit.

„So etwas ist überhaupt nur vorstellbar in Arbeitsfeldern, wo wir ein nicht klar definiertes Aufgabenfeld haben, wie bei Führungskräften oder Kreativkräften“, erläuterte Bonin. Am Band einer Automobilfabrik oder an der Kasse eines Supermarktes teile man den Job lieber gleich in zwei Teilzeitstellen oder mehrere Minijobs.