Jobvermittler sehen Arbeitsmarkt skeptischer
Nürnberg (dpa) - Erstmals seit Monaten erwarten Jobvermittler wieder leicht steigende saisonbereinigte Arbeitslosenzahlen in Deutschland.
Vor allem durch die Situation in Schwellenländern wie China oder Brasilien habe sich die Weltwirtschaft abgeschwächt, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg mit.
Auch die Flüchtlingszuwanderung werde sich hierzulande künftig stärker bemerkbar machen. Außerdem spiele der milde Winter eine Rolle: Weil die Zahl der Jobsucher in der kalten Jahreszeit diesmal nicht so stark wie üblich angestiegen sei, falle auch die kommende Frühjahrsbelebung schwächer aus.
„Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Phase der sinkenden saisonbereinigten Arbeitslosigkeit vorerst zu Ende geht“, sagte IAB-Ökonom Enzo Weber. Das monatlich ermittelte Arbeitsmarktbarometer des IAB fiel daher im März verglichen mit dem Vormonat um 0,9 Punkte. Mit 99,5 Punkten steht der Index erstmals seit Mitte 2014 im negativen Bereich. Die Skala des Barometers reicht von 90 (stark steigende Arbeitslosigkeit) bis 110 (stark sinkende Arbeitslosigkeit). Der Wert 100 weist auf eine gleich bleibende Arbeitslosigkeit hin.
Der Wert deute allerdings nur auf leichte Anstiege der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit über die nächsten Monate hin, betonte die Denkfabrik der Bundesagentur für Arbeit. Insgesamt reagiere der Arbeitsmarkt robust auf konjunkturelle Schwankungen. Und auch die Integration der Flüchtlinge sei zu meistern.