Kleiner Lichtblick am US-Arbeitsmarkt

Washington (dpa) - Kleiner Lichtblick am US-Arbeitsmarkt: Im Juli kamen 117 000 neue Job hinzu, deutlich mehr als von Ökonomen erwartet. Die Arbeitslosenquote sank leicht von 9,2 auf 9,1 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte.

Experten hatten mit einem Plus zwischen 75 000 und 85 000 Stellen gerechnet. Die Zahlen waren nach dem Absturz der Weltbörsen mit besonderer Spannung erwartet worden. Unmittelbar nach Veröffentlichungen der Daten drehten die US-Märkte vorbörslich klar ins Plus.

Positiv waren auch klare Aufwärtskorrekturen in den beiden Vormonaten: Die Statistiker revidierten den Jobzuwachs im Juni von 18 000 auf 46 000 nach oben und im Mai von 25 000 auf 53 000. Insgesamt waren im Juli 13,9 Millionen Amerikaner ohne Stelle.

Präsident Barack Obama unterstrich, dass die Privatwirtschaft mit dem jüngsten Plus nun über 17 Monate Stellenzuwächse erlebt habe. Dies reiche aber nicht aus, um die rund acht Millionen während der Rezession verlorenen Jobs wettzumachen. Nötig sei ein selbsttragender Aufschwung, betonte er. Obama zeigte sich jedoch optimistisch. „Wir werden das hinter uns bringen, die Lage wird sich bessern.“

Zulegen konnten in Juli Gesundheitssektor, Einzelhandel, industrielle Fertigung und der Bergbau. Insgesamt schuf der private Sektor 154 000 neue Jobs, der Staat baute indes 37 000 Stellen ab.

Der Chef des weltgrößten Anleiheinvestors Pimco, Mohamed El-Erian, sprach von einem „Seufzer der Erleichterung“ an den Märkten nach Vorlage der Daten. Es seien „relativ gut“ Zahlen, aber keine großartigen, sagte er dem US-Wirtschaftssender CNBC. Es sei gut, dass die positiven Arbeitsmarktzahlen den Reigen der schlechten Nachrichten für die größte Volkswirtschaft unterbrochen hätten. Nun sei es aber wichtig, den Trend umzukehren, sagte der Experte.

„Der Arbeitsmarkt bleibt trotz einiger Zuwächse angeschlagen“, sagte Chis Rupkey, Chef-Finanzökonom der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ in New York vor Veröffentlichung der Daten. „Die Firmenwelt bleibt vorsichtig, und es wird einige Jahre dauern, bevor die Arbeitslosenquote wieder das Niveau von vor der Rezession erreicht“, sagte er der Fachagentur Bloomberg. „Überall ist die Angst groß und die Risiken für eine Verlangsamung der Wirtschaft sind allgegenwärtig.“