„Abschusslisten“ für Politiker Klöckner kritisiert Tierrechtsorganisation Peta scharf

Wiesbaden (dpa) - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat die Tierrechtsorganisation Peta scharf kritisiert. Peta führe „Abschusslisten“ für Politiker, sagte Klöckner auf dem Deutschen Bauerntag in Wiesbaden.

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Ein solches Vorgehen verderbe und verrohe jeglichen Stil und Umgang. „Abschusslisten“ für Menschen gehörten sich nicht. Ein Peta-Sprecher wies die Kritik auf dpa-Anfrage als völlig unbegründet zurück. „Wir haben keine Abschusslisten.“

Sie halte nichts davon, wenn Tierschützer das Tierwohl über das Menschenwohl stellten, sagte die Ministerin. Wer Tierrecht breche, müsse bestraft werden. Es dürfe aber keine selbst ernannte Stallpolizei geben. Unrecht könne nicht mit Unrecht bekämpft werden, mahnte Klöckner mit Blick auf Aktion von Peta zu Missständen bei Tieren. Peta wirft der CDU-Politikerin im Gegenzug etwa vor, nichts gegen die Missstände zu tun und der Agrarlobby nach dem Mund zu reden.

Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) hatte Ende April angekündigt, die Gemeinnützigkeit von Tierschutzorganisationen zu überprüfen, wenn diese heimlich gedrehte Aufnahmen aus Ställen veröffentlichen. Danach hatte Peta nach Angaben des Sprechers auf der eigenen Facebook-Seite ein Bild von drei Politikerinnen veröffentlicht und das Foto von der damaligen nordrhein-westfälischen Agrarministerin Christina Schulze angekreuzt. Die CDU-Politikerin war im Zusammenhang mit heimlich aufgenommene Videos verletzter Schweine im heimischen Mastbetrieb zurückgetreten.

Das Foto sei lediglich eine harmlose Reaktion auf den „fälligen Rücktritt“ gewesen, sagte der Sprecher. Zudem sei die Gemeinnützigkeit von Peta immer wieder und „bis auf die letzte Rechnung“ vom Finanzamt überprüft und bestätigt worden.