Konjunktur: Auch Hamburger Forscher sehen schwarz

Hamburg (dpa) - Nach dem Münchner ifo-Institut hat auch das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) seine Konjunkturprognose für Deutschland drastisch gesenkt: Für das kommende Jahr rechnet das HWWI aufgrund der verschärften Schuldenkrise im Euroraum nur noch mit einem Wachstum von 0,5 Prozent.

Des teilen die Forscher am Mittwoch in Hamburg mitteilten. Im Sommer hatte das HWWI noch 2,2 Prozent für möglich gehalten. Die deutsche Wirtschaft sei zwar bis zum Herbst dieses Jahres noch spürbar gewachsen.

Auch habe sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter verbessert. Allerdings greife die Schuldenkrise mehr und mehr auf die Realwirtschaft über, so dass sich die Perspektiven eingetrübt hätten, heißt es in der Begründung des HWWI. Bislang seien die guten binnenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die noch hohen Auftragsbestände in der Lage gewesen, die Kriseneinflüsse weitgehend abzufedern.

Im kommenden Jahr dürfte sich das Wachstum jedoch weltweit deutlich abschwächen und so auch die exportlastige deutsche Wirtschaft mit nach unten ziehen. Mehr als Stagnation sei deshalb in der ersten Jahreshälfte kaum zu erwarten.

Für den deutschen Arbeitsmarkt zeigte sich das HWWI indes vergleichsweise zuversichtlich: „Die Unternehmen werden auch bei schwächerer Produktionsentwicklung ihre Fachbelegschaft zu halten versuchen, so dass die Zahl der Arbeitslosen nicht steigen dürfte.“ Wichtige Konjunkturstützen bleiben nach Einschätzung der Wirtschaftsforscher auch im kommenden Jahr der private Konsum und der Wohnungsbau.