Korruption bei Sanofi: Bewährungsstrafen und Millionenbuße

Frankfurt/Verden (dpa) - Eine Bestechungsaffäre kostet den Pharmahersteller Sanofi 28 Millionen Euro. Gegen zwei ehemalige Mitarbeiter wurden bereits im vergangenen Jahr per Strafbefehl Bewährungsstrafen wegen Bestechung im geschäftlichen Verkehr verhängt.

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Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft Verden am Montag. Über den Fall hatte zuvor die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet. Die Männer sollen für Aufträge an einen externen Berater eines Sanofi-Kunden Schmiergeld gezahlt haben.

Gegen diesen Mann laufe das Verfahren wegen Bestechlichkeit noch. Anders als die Sanofi-Leutehatte ereinen Strafbefehl gegen sich nicht hinnehmen wollen.

Die Deutschlandtochter des französischen Konzerns hat zudem ein Bußgeld in Höhe von 28 Millionen Euro akzeptiert, wie eine Unternehmenssprecherin in Frankfurt bestätigte. Die Zahlung beruht auf dem Ordnungswidrigkeitengesetz und wurde vom Amtsgericht Winsen an der Luhe auf Antrag der Staatsanwaltschaft verhängt.

Man habe die Geldbuße akzeptiert, um das Verfahren nicht unnötig zu verzögern, sagte die Sprecherin. Von den beiden Mitarbeitern habe man sich im vergangenen Jahr getrennt und die Behörden im vollen Umfang unterstützt. Die korrupten Geschäfte hätten bereits vor Jahren begonnen.

Laut FAZ hatte zunächst der Verdacht des organisierten Betrugs mit Medikamenten, die als Hilfslieferungen deklariert wurden, im Raum gestanden. Letztlich habe sich aber lediglich der Korruptionsfall bestätigt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Mit den Zahlungen an den Berater seien umfangreiche Bestellungen ausgelöst worden.