Sparprogramm wird fortgesetzt Krise am Agrarmarkt: Bei Claas fallen bis zu 200 Jobs weg
Düsseldorf (dpa) - Die weltweite Schwäche auf dem Landmaschinenmarkt drückt auch den deutschen Hersteller Claas.
Das Familienunternehmen aus dem westfälischen Harsewinkel verzeichnete 2016 einen Umsatzrückgang um mehr als fünf Prozent auf gut 3,6 Milliarden Euro, wie Claas-Chef Lothar Kriszun am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Das Ergebnis unter dem Strich brach um fast zwei Drittel auf knapp 38 Millionen Euro ein.
Auch für 2017 rechnet Claas mit Kaufzurückhaltung wegen der negativen Entwicklung landwirtschaftlicher Einkommen. Der Umsatz werde voraussichtlich noch mal in der Größenordnung von 2016 sinken, sagte Kriszun. Das Ergebnis vor Steuern soll stabil bleiben. Claas beschäftigte mit der Produktion vor allem von Mähdreschern und Traktoren 2016 rund 11 300 Menschen - zwei Prozent weniger als 2015. Das Geschäftsjahr des Unternehmens geht bis zum 30. September.
Angesichts seit 2013 deutlich gefallener Milch- und Weizenpreise an den Großmärkten seien die Märkten teils massiv geschrumpft - der Mähdreschermarkt in den USA seit 2013 etwa um die Hälfte, in Europa um mehr als ein Fünftel. In Deutschland habe Claas dies durch einen Ausbau des Gebrauchtmaschinen- und Servicegeschäftes teils kompensiert. Hier blieb der Personalstand bei gut 5200. Konzernweit seien aber im Saldo gut 200 Stellen abgebaut worden. 2017 werde die Zahl um weitere 100 bis 200 Jobs sinken, sagte Kriszun.
Im laufenden Geschäftsjahr wolle Claas weitere 50 bis 80 Millionen Euro einsparen, zugleich werde stark in die Modernisierung investiert. Die Forschungsinvestitionen erreichten 2016 mit 214 Millionen Euro einen neuen Spitzenwert. Wichtige Themen in der modernen Landwirtschaft sind die automatische Steuerung von Maschinen über Satellitensignale und digitale Erfassungssysteme für die gesamte Hofarbeit.