Kupferkonzern Aurubis fürchtet um Stromversorgung
Hamburg (dpa) - Europas führender Kupferhersteller Aurubis sorgt sich wegen der Energiewende um die sichere Energieversorgung seiner norddeutschen Werke. Die Windkraft sei nicht in der Lage, die Grundlast zu ersetzen, sagte Konzernchef Peter Willbrandt der „Wirtschaftswoche“.
Aurubis benötigt nach früheren Angaben allein in Deutschland so viel Strom wie 250 000 bis 300 000 Haushalte. Um bei Spannungsschwankungen oder einem Blackout im Stromnetz gewappnet zu sein, haben die Hamburger bereits rund zwei Millionen Euro investiert. Für Aurubis ist eine ununterbrochene Stromversorgung unter anderem so wichtig, damit das flüssige Metall auf keinen Fall in den Maschinen abkühlt.
„Ich habe mir in der vergangenen Kälteperiode im Februar doch ganz erhebliche Sorgen gemacht. Wir hier oben in Norddeutschland haben viel Windkraft, aber wenig Grundlastkraftwerke, die gleichmäßig und ohne Unterbrechung rund um die Uhr laufen,“ sagte der seit Jahresanfang amtierende Konzernchef im Interview. Er räumte allerdings ein, dass es auch im sehr kalten Februar keine Stromausfälle gegeben habe.
Um die Standorte in Norddeutschland zu sichern, fordert Willbrandt trotzdem Investitionen in Grundlastkraftwerke und eine bessere Netzinfrastruktur. Die Grundlast ist eins der Kernprobleme der Energiewende: Wind- und Solarkraft können nur in ein stabiles Netz eingespeist werden, gewissermaßen als Zusatz oben drauf. Grüne Energie ohne Atom, Kohle und Gas braucht daher einen Ersatz für die sogenannte Grundlast des Netzes. Biogas und Speicherkraftwerke könnten das rein theoretisch - gäbe es sie denn ausreichend, präzise regelbar und in einem intelligenten Netz.