Frachttochter im Aufwind Lufthansa erwartet operativen Gewinn
Frankfurt/Main (dpa) - Kräftige Buchungen im Sommer und deutlich gesenkte Kosten haben der Lufthansa zu einem Höhenflug verholfen. Stark dazu beigetragen hat neben den Netz-Airlines und der Billigtochter Eurowings nun auch wieder die Frachtsparte Lufthansa Cargo.
Das berichtete der Konzern am Mittwoch. An der Börse waren die Aktien des Dax-Konzerns zunächst sehr gefragt.
Im ersten Halbjahr kam der Lufthansa neben höheren Ticketpreisen der Geschäftsausbau mit kostengünstig angemieteten Jets von Air Berlin und der erstmals voll berücksichtigten Brussels Airlines zugute. Auch die Technik-Tochter legte zu.
Die Eckdaten für den Konzern waren bereits bekannt: Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 16,95 Milliarden Euro. Der operative Gewinn verdoppelte sich fast - auf den Halbjahres-Rekordwert von 1,04 Milliarden Euro. Unter dem Strich stieg das Konzernergebnis um 57 Prozent auf 672 Millionen Euro.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte bereits vor einigen Tagen die zuvor vorsichtige 2017er-Prognose für den operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) auf ein Niveau oberhalb des Vorjahres von 1,75 Milliarden Euro angehoben. Analysten trauen dem Dax-Konzern in dieser Kenngröße sogar bis zu 2,65 Milliarden Euro zu. Der Rekord liegt bislang bei 1,82 Milliarden im Jahr 2015.
Die Frachtgesellschaft Lufthansa Cargo fuhr nach einer langen Flaute im ersten Halbjahr einen operativen Gewinn von 78 Millionen Euro ein, nach 45 Millionen Verlust vor Jahresfrist. Sie werde auch im Gesamtjahr positiv abschneiden, berichtete Finanzvorstand Ulrik Svensson, der ansonsten keine Details zu weiteren Zukäufen oder Mietgeschäften etwa bei den kriselnden Airlines Air Berlin und Alitalia nannte. Man habe Interesse, sagte er nur allgemein.
In der zweiten Jahreshälfte dürften die Ticketpreise niedriger ausfallen als ein Jahr zuvor, warnte das Management. Der Preisdruck unter den Airlines ist hoch. Die Lufthansa will dem mit weiteren Einsparungen begegnen und ihre Kosten pro angebotenem Sitzkilometer auch im gesamten Jahr senken. Den endgültigen Tarifabschluss mit den Piloten erwartet das Unternehmen noch in diesem Jahr. Die Billigmarke Eurowings soll trotz hoher Anlaufkosten bereits in diesem Jahr einen operativen Gewinn einfliegen. Auch dies hatte Spohr bereits vorab kundgetan.