Lufthansa kündigt Verträge mit Lauda

Neun Flugzeuge sollen nicht mehr an die neue Ryanair-Tochter vermietet werden.

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Frankfurt/Wien. Nach der Übernahme der Fluggesellschaft Laudamotion in Wien durch Ryanair zieht die Lufthansa bei den Österreichern die Daumenschrauben an. Die Lufthansa hat die Verträge für neun Flugzeuge nach eigenen Angaben gekündigt, die sie derzeit an Laudamotion vermietet hat. Das entspricht fast der Hälfte der Flotte des österreichischen Ferienfliegers, der im Frühjahr die Nachfolge der früheren Air-Berlin-Tochter Niki angetreten hatte. Laudamotion sei ihren Zahlungsverpflichtungen „zum wiederholten Male nicht wie vereinbart nachgekommen“, begründete die Lufthansa den Schritt.

Die deutsche Airline kann die Maschinen nach eigenen Angaben bei seiner Billigmarke Eurowings gut gebrauchen. Noch habe die Kündigung der Verträge mit Laudamotion aber nicht gegriffen.

Laudamotion-Chef Andreas Gruber sagte er der österreichischen Nachrichtenagentur APA, das Unternehmen habe alle Rechnungen in Verbindung mit den vermieteten Flugzeugen beglichen. Die Leasingraten für den vollen Monat Juli seien bereits Ende Juni bezahlt worden. Die betroffenen neun Flugzeuge seien alle planmäßig in der Luft, betonte der Laudamotion-Chef.

Die EU-Kommission hatte am Donnerstag zugestimmt, dass Europas größter Billigflieger Ryanair drei Viertel der Anteile an Laudamotion übernimmt. Der österreichische Ex-Rennfahrer und Luftfahrtunternehmer Niki Lauda hatte nach den Pleiten von Air Berlin und Niki die einst von ihm gegründete Niki übernommen und unter dem Namen Laudamotion im März neu an den Start gebracht. Wenig später holte er Ryanair als neuen Anteilseigner ins Boot.

Ryanair wirft der Lufthansa vor, fällige Zahlungen von 1,5 Millionen Euro an Laudamotion verzögert zu haben. Die Kündigung der Mietverträge für neun Flugzeuge nannte Ryanair einen weiteren Versuch der Lufthansa, Laudamotion „zu destabilisieren und zu schädigen“. So hätten die Deutschen auch nicht alle zugesagten Flugzeuge zu Verfügung gestellt. Die Lufthansa wies die Vorwürfe zurück. Die Behauptungen entbehrten jeder Grundlage, erklärte die Fluggesellschaft. dpa