Marseille-Kliniken: Middelhoff weist Vorwürfe zurück

Berlin (dpa) - Der Pflegeheimbetreiber Marseille-Kliniken wehrt sich gegen den Vorwurf unsauberer Bilanzführung. „Wir haben jeden einzelnen Punkt prüfen lassen, bis in die Bereiche hinein, wo es um ein paar Tausend Euro geht.

Die unabhängigen Prüfer haben nichts beanstandet“.

Das sagte Aufsichtsratschef Thomas Middelhoff der „Welt am Sonntag“. Bei den Vorwürfen soll es vor allem um angeblich unsaubere Geschäftsbeziehungen zwischen der Marseille Kliniken AG und Hauptaktionär Ulrich Marseille sowie dessen Frau gegangen sein.

Das Unternehmen war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, nachdem es vor wenigen Wochen seinem Finanzvorstand Thomas Klaue fristlos kündigte und den Vorstandschef Stefan Herzberg abmahnte. Herzberg verließ daraufhin von sich aus das Unternehmen - nach nur wenigen Wochen im Amt.

„Die beiden Herren hatten sich unter anderem mit Fragen der guten Unternehmensführung befasst, zunächst ohne den Aufsichtsrat darüber zu informieren oder ihn bei entscheidenden Fragestellungen ausreichend einzubeziehen. Hätten Herr Herzberg und Herr Klaue uns früher einbezogen, hätte man negative Auswirkungen auf das Unternehmen vermeiden können“, sagte Middelhoff. Wirtschaftlich gehe es bergauf: „Das Unternehmen steht wieder auf stabilem Grund und entwickelt sich erfreulich.“

Die Marseille Kliniken AG des schillernden Unternehmers Ulrich Marseille ist ein großer Betreiber von Pflegeeinrichtungen und Senioren-Wohnheimen in Deutschland mit 8000 Betten und 4500 Mitarbeitern. Für die ersten neun Monate des vergangenen Geschäftsjahres, das am 30. Juni endete, weist der Konzern einen Umsatz von knapp 142 Millionen Euro und ein Ergebnis von Null aus.