Mazda will sich 1,5 Milliarden Euro Geld besorgen

Tokio/Berlin (dpa) - Der angeschlagene japanische Autohersteller Mazda will sich mit einer Kapitalerhöhung umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro frisches Geld besorgen. Mehr als die Hälfte soll in Forschung und Entwicklung gesteckt werden, wie das Unternehmen am Mittwoch in Tokio mitteilte.

Knapp 300 Millionen Euro planen die Japaner für den Aufbau eines Werks in Mexiko ein, das 2013 seine Arbeit aufnehmen soll. Auch in Russland und Südostasien will Mazda investieren. Außerdem will das Unternehmen rund 660 Millionen Euro Kredite aufnehmen.

Die Kapitalerhöhung des fünftgrößten japanischen Autoherstellers war zwar erwartet worden - allerdings nur in einem Umfang von etwa einer Milliarde Euro. Nach ersten Berichten über die Geldnot war der Kurs der Mazda-Aktie am Dienstag um etwa zehn Prozent eingebrochen.

Das Unternehmen, das mit einem starken Yen kämpft und durch die Erdbeben- und Atomkatastrophe von Fukushima sowie die Überschwemmung in Thailand schwer getroffen wurde, will seinen strikten Sparkurs weiter beschleunigen: Die Kosten sollen statt um 20 um 30 Prozent sinken. Bis 2016 will Mazda außerdem in 80 Prozent seiner Autos die spritsparende Skyactiv-Technologie nutzen. Die Produktion soll bis dahin außerdem zur Hälfte im Ausland stattfinden.

Die Japaner steuern zum Ende des laufenden Geschäftsjahrs 2012 (31. März) auf den vierten Verlust in Serie zu. Erwartet wird unter dem Strich ein Minus von rund 60 Milliarden Yen (565 Millionen Euro). Zwischen 2009 und 2011 schrieb Mazda insgesamt etwa 138 Milliarden Yen (1,3 Milliarden Euro) Verluste.