Flaues Weihnachtsgeschäft Metro geht ohne Rückenwind in Aufspaltung
Düsseldorf (dpa) - Verhaltenes Weihnachtsgeschäft: Der Handelskonzern Metro geht ohne Rückenwind in die geplante Aufspaltung.
In dem für den Handel traditionell besonders wichtigen Weihnachtsquartal lag der Umsatz des Handelsriesen mit 17 Milliarden Euro sogar leicht unter dem Niveau des Vorjahres, wie das Unternehmen unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte.
Vor allem der Verkauf des Großhandelsgeschäfts in Vietnam und sinkende Umsätze bei der Lebensmittelkette Real bremsten den MDax-Konzern. Dennoch zeigte sich Metro-Chef Olaf Koch mit der Entwicklung nicht unzufrieden. „Insgesamt haben wir uns in einem anspruchsvollen Marktumfeld solide behauptet“, sagte der Vorstandschef.
Im Elektronikgeschäft mit den Ketten Media Markt und Saturn verzeichnete der Handelsriese zwar im Oktober und November eine „robuste Entwicklung“. Im Dezember liefen die Geschäfte jedoch nicht so gut. Hier sei die Entzerrung des Weinachtsgeschäfts mit vorgezogenen Käufen etwa am „Black Friday“ und Nachlaufeffekten in der ersten Januarwoche spürbar geworden, betonte das Unternehmen.
Immerhin sei es gelungen, Rückgänge beim Verkauf etwa von Computer-Hardware und im Fotobereich durch Wachstum bei Smartphones, Fernsehern und Haushaltsgeräten wettzumachen. Unter dem Strich stagnierte der Umsatz der Sparte bei 6,9 Milliarden Euro.
In der Großhandelssparte Cash & Carry waren die Umsätze in Deutschland, Belgien und den Niederlanden weiter rückläufig. Deutlich besser verlief die Entwicklung in Spanien, der Türkei und China. Mit 8 Milliarden Euro, lag der Umsatz um 0,3 Prozent unter dem Vorjahr.
Bei der SB-Warenhauskette Real fiel vor allem der Start ins Weihnachtsquartal schwach aus. Das Lebensmittelgeschäft litt unter dem harten Wettbewerb in der Branche. Doch stabilisierten sich die Geschäfte im Dezember - vor allem durch eine positive Entwicklung bei den Nicht-Lebensmitteln. Unter dem Strich schrumpfte der Umsatz der Kette auch bedingt durch Schließungen um 4 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.
Der Konzern bereitet derzeit die Aufspaltung in zwei unabhängige Unternehmen vor: einen Lebensmittelspezialisten und eine Gesellschaft für Unterhaltungselektronik. Über die Trennung, die bis Mitte 2017 erfolgen soll, müssen die Aktionäre Anfang Februar entscheiden.