Metro setzt beim Einkauf auf Erlebniswelten

Düsseldorfer Großmarkt feiert Wiedereröffnung und präsentiert neues Marktkonzept.

Foto: Metro

Düsseldorf. Edles amerikanisches Premium-Rind hängt in einem gläsernen Humidor. Bis zu 18 Wochen darf das Fleisch dort im Dry-Age-Verfahren reifen. Wer nebenan klingelt, kann sich ein Stück vom Fleischsommelier reservieren oder auch individuell portionieren lassen. Steakrestaurants haben Konjunktur, insofern scheint es plausibel, dass der Handelsriese Metro in diesen Premiumbereich weiter investiert. Die neue Fleischabteilung ist nach fünfmonatiger Umbauphase fast doppelt so groß. Doch nicht nur die hat sich verändert — mit der gestrigen Wiedereröffnung präsentiert die Metro an der Schlüterstraße auch ein neues Marktkonzept.

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Wie im alten Metro-Markt sieht es nicht mehr aus, eher wie in einer Feinkostabteilung. Der Umbau erfolgte während des laufenden Betriebs. Auf dem 17 000 Quadratmeter großen Markt am Unternehmenssitz (Verkaufsfläche Food: 9000 Quadratmeter) legt die Metro den Fokus auf die Gastronomie und kurze Wege. Die Frischeabteilungen wurden ausgebaut und stärker auf die Bedürfnisse der (Profi-)kunden ausgerichtet. Rund 120 verschiedene Sorten Frischfisch, auf Wunsch fachgerecht filetiert, mehr als 600 Fleischprodukte, eine offene Käsetheke, eine Kaffee-Welt mit Vollautomaten und Verkostung erlesener Kaffeesorten — all das bietet das neue Großhandelskonzept seit gestern. So steht im „Käsekeller“ neben dem Camembert aus Langres auch das Aprikose-Ingwer-Chutney griffbereit. Rund 1500 Weine und Spirituosen — vom Merlot für fünf Euro bis hin zur Spitzenklasse — stehen zur Auswahl. Allein im Weinhumidor lagern 400 Flaschen.

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Schwarze Tafeln mit weißer Schrift führen die Kunden in „erlesene Welten“— dort werden Spezialitäten präsentiert, Standardprodukte sind in den Regalen dahinter zu finden. Außer der „Welt“ für Weine und Spirituosen gibt es noch „Inseln“ für Schokolade, Kaffee, Tee, Gewürze und Öle.

„Unser Ziel ist es, unseren Kunden auf allen Kanälen genau das zu bieten, was sie brauchen“, sagte Thomas Storck, CEO Metro Deutschland, gestern bei der Wiedereröffnung im Beisein von NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart und OB Thomas Geisel. Düsseldorf sei der sechste Standort, an dem das Konzept umgesetzt werde. Das geschehe höchst individuell, so Storck. Die Metro hatte ihren Großmarkt in Krefeld zuletzt für eine Million Euro modernisiert. Mit dem neuen Programm, das die Modernisierung der Märkte, Vernetzung aller Verkaufskanäle und ein verbessertes Kundenmanagement vorsieht, will sich die Metro neu aufstellen — und sich für die Digitalisierung rüsten. So können die Kunden ihre Produkte auch mit dem Smartphone selbst scannen. Das spart Zeit an der Kasse.

Zudem testet Metro in Kooperation mit DHL eine Express-Belieferung in Düsseldorf und Neuss. Gegen Gebühr werden ausgewählte Kunden, die in Spitzenzeiten mehr Ware brauchen, am selben Tag beliefert. „Das klassische Abholgeschäft bleibt aber das zentrale Standbein“, so Storck.