Milch und Butter werden billiger
Essen/Mülheim (dpa) - Die Preise für Milch, Butter und Sahne in Deutschland geraten ins Rutschen. Gleich mehrere Lebensmittelhändler setzten am Donnerstag bei Milchprodukten den Rotstift an.
Discount-Marktführer Aldi machte den Anfang und reduzierte die Preise für Milch, Schlagsahne, Kondensmilch, Créme fraiche und Butter teilweise um mehr als 10 Prozent. Das Unternehmen betonte, es gebe damit sinkende Rohstoffpreise an die Kunden weiter.
Preissenkungen des Discount-Marktführers haben in der Regel Auswirkungen auf den gesamten Handel. Denn viele Wettbewerber orientieren sich im Preiseinstiegsbereich an Aldi. Tatsächlich kündigte Rewe noch am Donnerstagvormittag an, dem Beispiel von Aldi folgen zu wollen. Auch die Discounter Lidl und Penny wollten mitziehen. Konkurrent Norma senkte ebenfalls die Preise im Milchregal. Der Liter Milch verbilligte sich damit im Preiseinstiegsbereich um vier Cent, die 250-Gramm-Packung Butter um 10 Cent.
Bereits im April waren die Käsepreise in Deutschland ins Rutschen geraten. Möglich wurde die Entwicklung durch den aktuellen Preisverfall auf dem Milchmarkt. Dort sei die Situation geprägt durch ein vergleichsweise hohes Angebot und eine geringe Nachfrage, berichtete Andreas Gorn von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI). Dadurch seien die Preise nachhaltig unter Druck gekommen.
Bei Milchbauern und Tierschützern stößt die Preisentwicklung auf Kritik. Der Deutsche Tierschutzbund warnte erst kürzlich vor „Preisdumping auf dem Rücken von Landwirten und Tieren“.